Wie groß ist die Geringschätzung

„Das Bewusstsein ist natürlich zuerst bloß Bewusstsein über die nächste sinnliche Umgebung und Bewusstsein des bornierten Zusammenhanges mit andern Personen und Dingen außer dem sich bewusst werdenden Individuum“  hat Karl Marx schon 1845 in ‚Die deutsche Ideologie“ geschrieben. Dieser Satz hat seine ungebrochene Gültigkeit auch in Zeiten der sogenannten Sozialen Medien.
Ich beende soeben eine vierwöchige Gesundpause, in der ich nicht nur das gute Buch von Ian Kershaw „Höllensturz – Europa 1914 bis 1949“ gelesen habe, sondern auch ausgiebig in den Sozialen Medien unterwegs war gemeinsam mit meinen rund 3.000 Facebookfreunden.
Wie groß ist die Geringschätzung unserer Kultur und Wertevorstellungen, die sich vermeintlich nicht gegen bedrohlich erscheinende Einflüsse durchsetzen kann. Ich erfahre, dass 5 Prozent der Menschen in Deutschland muslimisch sind, gefühlt, also geschätzt, seien es 21 Prozent. Vielweiberei, Schächtung der Tiere und Plünderung der Sozialkassen bilden sich drohend am Horizont ab.
Ich habe mich dazu entschlossen, viele Kommentare zu schreiben, was in Boppard und darüber hinaus im Rhein-Hunsrück-Kreis, in Rheinland-Pfalz und im Rest von Deutschland nicht geht und warum die wilden und böswilligen Fantasien nicht der Wirklichkeit entsprechen. Das hat oft geholfen. Mancher dumme Post und manches dumme Teilen von Falschmeldungen wurden gelöscht. Wir müssen im Gespräch bleiben, besonders mit denen, die so gerne in ihrer Jugend „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ gesungen haben, damit wir nicht einen zweiten großen Höllensturz erleben müssen.

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