RHZ 2007

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 19.01.2007

Florierendes Boppard beglückt auch den Kreis

Sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen schaffen finanzielle Basis für zahlreiche Großprojekte in der Stadt – Über sechs Millionen Euro an Umlage gehen nach Simmern

Die Stadt Boppard hat in diesem Jahr viel vor. Aufgrund der überaus günstigen finanziellen Ausstattung ist es möglich geworden, viele Projekte in Gang zu setzen. Das teilt Bürgermeister Dr. Walter Bersch mit. Großes Augenmerk richtet er auf den Marienberger Park.

BOPPARD. Noch in diesem Jahr soll eine große Tiefgarage an der Heerstraße in Boppard gebaut werden. Sprudelnde Gewerbesteuerquellen sind die Basis für dieses Projekt und andere Vorhaben.

Bürgermeister Dr. Walter Bersch geht ausführlich auf die glänzende Entwicklung der Gewerbesteuer ein. 12,3 Millionen Euro hat sie 2006 in den Stadtsäckel gespült – das ist Rekord in der Geschichte der verbandsfreien Stadt Boppard.

Zum Vergleich: 2001 betrugen die Gewerbesteuereinnahmen 6,4 Millionen Euro, was seinerzeit als als sehr gut angesehen wurde. Dann folgten zwei katastrophale und ein weniger gutes Haushaltsjahr, bis dann 2005 sieben Millionen erzielt wurden. Die sprudelnde Gewerbesteuerquelle soll auch in diesem Jahr nicht versiegen. 2007 werden zehn Millionen erwartet. Über das Bopparder Spitzenergebnis 2006 freuen sich auch Kreis und Land. Die Stadt zahlt in diesem Jahr 6,07 Millionen Euro an Kreisumlage und 470 000 Euro in den interkommunalen Finanzausgleich, wovon die finanzschwachen Gemeinden profitieren. Entsprechend niedrig mit 215 000 Euro fällt die Schlüsselzuweisung aus Mainz aus.

Freiwillige Leistungen

Die Stadt Boppard verfügt nach wie vor über relativ niedrige Steuerhebesätze, die sich exakt an den Nivellierungssätzen des Landes orientieren. Auch die freiwilligen Leistungen könnten sich nach Überzeugung des Bürgermeisters sehen lassen. Stadtbibliothek und Museum erhalten jeweils rund 140 000 Euro. Für die Förderung des Fremdenverkehrs gibt es 120 000 Euro.

Der Bürgermeister verweist auch auf die gute Versorgung der Stadtteile mit Gemeinschaftseinrichtungen. Den Anfang habe die Stadt seinerzeit in Bad Salzig mit dem Erwerb und der Umgestaltung des Alten Bahnhofs mit einem Kostenvolumen von insgesamt 1,3 Millionen Euro gemacht. Die Sanierung und Erweiterung des Kohlbachhauses in Udenhausen hat rund 575 000 Euro gekostet. Um Ostern kann Einweihung gefeiert werden. Das Dorfgemeinschaftshaus Hirzenach – Kostenpunkt 610 000 Euro – ist Ende des Jahres fertig. Bis zum Sommer soll die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Rheinbay vollendet sein. Größtes Projekt auf diesem Sektor ist die neue Bopparder Stadthalle. Sie kostet einschließlich des Erwerbs der ehemaligen Kreissparkasse 7,2 Millionen. Euro. Der eigentliche Neubau wird voraussichtlich 5,7 Millionen Euro verschlingen.

Tiefgarage wird gebaut

Zur Unterstützung des Krankenhauses soll in diesem Jahr an der Heerstraße eine große Tiefgarage gebaut werden, auf die dann das Krankenhaus seinen schon seit langem gewünschten Erweiterungsbau setzen kann. “Für dieses wichtige Vorhaben können wir mit der Unterstützung der Landesregierung rechnen, da wir nachweisen konnten, dass in dem Bereich zwischen Marktplatz und Bahnhofstraße rund 350 Parkplätze fehlen”, so Bersch (siehe die Berichte unten).

Ausführlich nimmt der Bürgermeister zum Marienberger Park Stellung. Die Bedeutung dieses Projektes liege darin, dass es zwischen der Landesgartenschau 2008 in Bingen und der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz angesiedelt ist. “Es drängt sich regelrecht auf, dass die Stadt Boppard im Herzen des Weltkulturerbes in diesem Bereich auch ein Zeichen setzen muss”, sagt Bersch und ergänzt: “Ich setze mich für die Übernahme des Marienberger Parks durch die Stadt Boppard ein, wobei die Unterstützung des Landes bereits sichergestellt ist.” Der jahrzehntelange Verfall des Klosters einschließlich des Parks sei für die Fremdenverkehrsstadt Boppard zu einer schwärenden Wunde geworden.

Das Landesamt für Denkmalpflege hatte im vergangenen Jahr bereits die Kosten für die Erstellung eines so genannten Parkpflegewerkes durch das renommierte Planungsbüro Hennen in Wuppertal übernommen. Dieses Parkpflegewerk und die sich hieraus ergebenden Handlungsschritte wurden in der Stadtratssitzung am 11. Dezember der Öffentlichkeit vorgestellt (wir berichteten). Es dürfe nicht dazu kommen, dass dieser “einmalige Park weiter verfällt”.

Bürger für Park mobilisieren

Hinweise auf die Verpflichtungen des Eigentümers helfen nach Berschs Einschätzung allein nicht weiter. “Ich bin überzeugt, dass das Parkpflegewerk Marienberger Park auch vom bürgerschaftlichen Engagement im Ortsbezirk Boppard gestützt werden wird.”

Der VVV Boppard habe sich in den letzten Monaten an zahlreichen kleineren Projekten positiv hervorgetan. Dies dürfe man grundsätzlich auch beim Marienberger Park erwarten.

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 19.01.2007

Bersch verteidigt Verkehrsführung

Bürgermeister sieht in Hinweisschildern auf die relativ parkplatzarme Innenstadt keinen Sinn

BOPPARD. Bürgermeister Dr. Walter Bersch lehnt den Vorschlag der CDU ab, an der B 9 am Säuerlingsturm das Zentrum auszuschildern (siehe Bericht unten: “CDU…”), “da wir ja wissen, dass die Autofahrer dort keinen Parkplatz finden können”. Auf dem Marktplatz, im Umfeld der Kurfürstlichen Burg und in der mittleren Rheinallee seien gerade mal 152 öffentliche Parkplätze vorhanden – “wo wir eigentlich weit mehr als doppelt so viele in der Saison benötigen”, sagt Bersch und ergänzt: “Wir können daher den schon viel zu großen Parkplatzsuchverkehr nicht noch zusätzlich vergrößern.”

Daher hält er es für angebracht, “dass wir uns endlich einmal in der Fremdenverkehrssaison mit Entscheidungen von übergeordneten Landesbehörden wie der früheren Bezirksregierung und der rheinland-pfälzischen Straßenverwaltung abfinden.” Bersch verweist auf das Jahr 1981, als nach einem tödlichen Fußgängerunfall verfügt wurde, dass die Karmeliterstraße nur noch als Einbahnstraße in Richtung Rhein genutzt werden kann. Rund 15 Jahre später hätte wegen des zunehmenden Rückstaus aufgrund der Fähre die Richtung der Einbahnstraße in der Rheinallee umgedreht werden müssen. Zu einer Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Kernstadt werde es erst kommen, “wenn der Gordische Bopparder Knoten B 9/L 209/L  210 gelöst sein wird”. Bersch verweist auf das Aus für die 1998 einstimmig beschlossene Rampenlösung im Bereich Alter Posthof und auf die Alternativlösung “Absenkung B 9″. Durch den geplanten Kreisel entfällt der Durchgangsverkehr in der Heerstraße. “Ich werde mich für diese neue Verkehrslösung einsetzen, wobei wir allerdings in Kauf nehmen müssen, dass bis zur Realisierung dieser Maßnahme (…) viel Wasser den Rhein hinunterfließen wird”, so der Bürgermeister.

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 20.01.2007

Güterverkehr aus dem Tal verbannen

SPD Boppard sieht sich mit Initiative gegen Bahnlärm auf einem guten Weg

Die lokalen und regionalen Initiativen gegen den Bahnlärm im Mittelrheintal haben bundespolitisch Aufmerksamkeit erregt. Auch die SPD Boppard sieht sich am Erfolg dieser Aktion beteiligt.

BOPPARD. Die SPD Boppard hat mit großer Freude aufgenommen, dass die rheinland-pfälzische Bundesratsinitiative gegen den wachsenden Güterverkehrslärm im Mittelrheintal mit breiter Mehrheit in der Länderkammer angenommen wurde.

Damit ist die Bundesregierung gefordert, nun sehr schnell ein Sonderprogramm zur Umrüstung der in Deutschland zugelassenen Güterwagen auf leisere Kunststoffbremsen aufzulegen, heißt es in einer Mitteilung der SPD Boppard. Hierzu müssen jährlich 60 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Darüber hinaus sollen nach dem Willen des Bundesrates auch effiziente und kostengünstige Technologien zur Dämpfung der Vibrationen am Gleiskörper geschaffen werden. Wer beispielsweise in der Marienberger Straße in Boppard oder im Herrengutweg in Bad Salzig wohnt, weiß, wie wichtig dies ist.

Auf Antrag der SPD-Stadtratsfraktion hatte der Stadtrat am 27. November eine Resolution zur Bekämpfung des Bahnlärms beschlossen, wobei eine Hauptforderung in der Umrüstung der Güterwaggons auf leisere Kunststoffbremsen bestand.

“Den großartigen Erfolg in Berlin haben wir unserem neuen Verkehrsminister Hendrik Hering zu verdanken, der mit großem Geschick die Bundesratsmehrheit mit überzeugenden Argumenten zusammengebracht hat”, so der Stadtverbandsvorsitzende Hermann Noe.

Nach diesem Erfolg komme es jetzt darauf an, dass auch der zweite Teil der Stadtratsresolution in Angriff genommen wird, was der Kreistag ebenfalls auf Initiative der SPD-Kreistagsfraktion bereits beschlossen hat, nämlich der Neubau einer Alternativtrasse. Nachdem in der Schweiz die großzügige Alpentransversale noch in diesem Jahr ihrer Vollendung zustrebt und in Holland eine eigenständige Güterverkehrstrasse, die sogenannte Betuwe-Linie von Rotterdam bis zur deutsch-niederländischen Grenze gebaut wird, müsse auch für die große Güterverkehrsachse Genua-Rotterdam im Bereich der Bundesrepublik Deutschland gerade für den Bereich des Mittelrheintales Entlastung her.

Der SPD-Stadtverbandsvorstand begrüßte, dass Bürgermeister Dr. Walter Bersch im Zweckverband Oberes Mittelrheintal und in der Regionalversammlung der Planungsgemeinschaft Mittelrhein für eine Alternativverbindung zwischen Köln und Frankfurt parallel zur Schnellbahntrasse plädierte, damit der Güterverkehr zum größten Teil aus dem engen Mittelrheintal herausverlagert werden kann.

“Die Verlagerung des Güterverkehrs ist für eine positive Entwicklung des Weltkulturerbes ebenso wichtig wie die Schaffung einer festen Rheinquerung zwischen Boppard und St. Goar”, so der SPD-Stadtverbandsvorstand. Nur durch die Schaffung neuer Lebens- und Wohnqualität am Rhein könne die negative Bevölkerungsentwicklung gestoppt werden

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 29.01.2007

SPD Boppard will Fortschritt beim Einkaufszentrum

Ortsbeiratsfraktion möchte den Stillstand bei der Neugestaltung auf dem Säuerling beenden – Verhandlungen über Parkplätze

BOPPARD. Die SPD im Bopparder Ortsbeirat ist höchst unzufrieden über den nahezu einjährigen Stillstand bei der Neugestaltung des Einkaufszentrums Säuerling. Im Namen der SPD-Ortsbeiratsfraktion Boppard hat nun der Fraktionsvorsitzende Horst Müller bei Ortsvorsteher Martin Strömann beantragt, den Punkt “Fortsetzung der Planung Einkaufszentrum Säuerling im Ortsbezirk Boppard” auf die Tagesordnung der Sitzung des Ortsbeirates Boppard heute um 19 Uhr im Alten Rathaus zu nehmen.

Die Planung fortsetzen

Der Beschlussvorschlag der SPD-Ortsbeiratsfraktion lautet: “Die Planung des Bebauungsplanes Einkaufszentrum Säuerling wird umgehend fortgesetzt und zügig zu Ende gebracht. Hierbei steht die Sicherstellung von guten Entwicklungsmöglichkeiten für einen Lebensmittel-Vollsortimentsmarkt (R-Kauf) im Vordergrund. Daneben soll ein Lebensmittel-Diskountmarkt angesiedelt werden, um für die Kernstadt auf Dauer die Existenz eines solchen Marktes sicherzustellen. Ferner wird die Verwaltung beauftragt, mit dem Eigentümer der ehemaligen Convenda Verhandlungen dahingehend zu führen, dass die dort vorhandenen Parkmöglichkeiten der Öffentlichkeit zugänglich werden.”

Das Einkaufszentrum Säuerling erweckt nach Auffassung der SPD für Boppard schon seit längerer Zeit einen trostlosen Eindruck. Der ehemalige Convenda-Markt sowie ein ehemaliger Baumarkt sind seit Jahren geschlossen. Zusätzlich ist das ehemalige Convenda-Gelände mit einem unansehnlichen Bauzaun abgesperrt.

Der Betreiber des R-Kaufes drängt nach Ansicht der SPD schon seit Jahren zu Recht darauf, dass am Säuerling die Rahmenbedingungen für ein zeitgemäßes Einkaufszentrum geschaffen werden. Nachdem die Stadt schon seit längerem im Besitz der nicht mehr benötigten Bahnflächen ist, ist der Bereich so umzuplanen, dass die Säuerlingstraße direkt an den verbliebenen Bahnkörper verlegt wird. Bereits im Oktober 2003 wurde hierzu vom Stadtrat ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan “Säuerling” gefasst, womit die Entwicklung eines modernen Einkaufszentrums am Hauptbahnhof Boppard ermöglicht werden soll.

Blockade nicht hinnehmbar

Aus “nicht mehr hinzunehmenden Gründen”, so die SPD, wurde der entsprechende Planentwurf immer wieder verschleppt. Seit nunmehr fast einem Jahr werde die Beratung im Bauausschuss immer wieder vertagt. Hierdurch wird sowohl die Entwicklungsmöglichkeit des R-Kaufes, als auch die Ansiedlung des sehr interessierten Lidl-Marktes abgeblockt. “Diese Blockade soll offensichtlich der Durchsetzung der Planungen eines Bopparder Verkehrsplaners zur weiteren Ansiedlung auch von Textil-Billigläden am Säuerling dienen, wobei die Verwirklichung dieser Planungen mehr als fraglich ist”, heißt es weiter.

Boppard habe weniger Bedarf an weiteren Textilläden, als vielmehr an einem leitungsfähigen Einkaufszentrum im Lebensmittelbereich. Die Erklärungen von Penny, wonach der bisherige Standort an der Oberstraße wegen unzureichender Parkmöglichkeiten auf Dauer nicht aufrechterhalten werden soll, sollte ernst genommen werde, so dass am Säuerling ein Diskountmarkt – Lidl oder Penny – auf Dauer angesiedelt wird. Bürgermeister Dr. Walter Bersch ist aufgefordert, diesen Punkt erneut auf die Tagesordnung zu setzen.

Seit fast vier Jahren ist nun der Convenda-Markt am Säuerling geschlossen. Bei dieser Immobilie handelt es sich um das ehemalige Gaswerk der Stadt, was die Stadt Boppard vor vielen Jahren preisgünstig verkauft hatte. Die Parkflächen sind nun schon im vierten Jahr durch unansehnliche Bauzäune für die Öffentlichkeit gesperrt.

Weg mit den Bauzäunen

Die Verwaltung sollte durch entsprechende Verhandlungen mit dem Eigentümer erreichen, dass diese Parkplätze öffentlich zugänglich werden, indem die Stadt die Verkehrssicherungspflicht übernimmt.

Die Verwirklichung des Einkaufszentrums Buchenau dauerte vom Bebauungsplanbeschluss im Februar 1998 bis zur Eröffnung des Extra-Marktes im März 2002 nach Aldi im August 2001 gerade vier Jahre. Hier bestanden die Schwierigkeiten hauptsächlich darin, die richtigen Investoren und Marktbetreiber zu finden. Für den Säuerling stehen jedoch schon seit langem die Investoren bereit und warten darauf, dass sie mit ihren Vorhaben nicht weiter ver- und behindert werden. Die Bopparder SPD will weiteren Stillstand nicht hinnehmen.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 29.01.2007

Zutritt zu Park sicherstellen

SPD: Anlage am Kloster Marienberg aus Dornröschenschlaf erwecken

BOPPARD. Die Bopparder SPD will, dass der im Privateigentum befindliche Marienberger Park nach 25 Jahren aus dem Dornröschenschlaf erweckt wird und fordert hierzu die Übernahme des Marienberger Parkes durch die Stadt Boppard. Die SPD hat daher folgenden Antrag im Ortsbeirat Boppard eingebracht: “Die Stadt Boppard übernimmt die Nutzung des Marienberger Parkes und stellt diesen der Öffentlichkeit durch ungehinderte Zutrittsmöglichkeit zur Verfügung. Gleichzeitig setzt die Stadt Boppard mit Unterstützung des Landes sowie der Bundesagentur für Arbeit das vom Landesamt für Denkmalpflege finanzierte Parkpflegewerk um, womit der seit 25 Jahren andauernde Verfall des Parkes gestoppt wird.”

1981 haben die “Ursulinen von Kalvarienberg-Ahrweiler” das Kloster Marienberg einschließlich Park aufgegeben. Seit dieser Zeit verfällt die Gesamtanlage zusehends. Bürgermeister Dr. Walter Bersch habe nun erreicht, dass der Eigentümerin die Nutzung des Parkes an die Stadt Boppard abgibt und sich zudem an den Sachkosten bei der Wiederherrichtung beteiligt. Zudem hat das Land bereits seine Unterstützung in Aussicht gestellt.

Es wäre für Boppard und seine Bürger ein Riesenerfolg, so die SPD, wenn zwischen der Landesgartenschau 2008 in Bingen und der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz in Boppard mit der Wiederherstellung des Parks ein weiterer Anziehungspunkt im Unesco-Weltkulturerbe geschaffen werden könnte.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 07.02.2007

Boppard hat Großes vor

Stadt investiert in den nächsten Jahren kräftig

Ein neues Bad, eine neue Stadthalle und eine neue Tiefgarage – alle drei Projekte zusammen kosten mehr als 20 Millionen Euro. Dass eine Kleinstadt diese Projekte stemmen will, erscheint auf den ersten Blick als Utopie. Aber Boppard packt es an. Nicht innerhalb eines Jahres und auch nicht als alleiniger Finanzier. Die “Perle am Rhein” hat große Dinge vor.

BOPPARD. Die Stadthalle in der City ist das alles überragende Projekt der Stadt Boppard in diesem Jahr. Mit einem Aufwand von 7,2 Millionen Euro Gesamtkosten wollen die Bopparder verwirklichen, was jahrzehntelang als unerfüllter Wunsch im Raume stand: eine Bürgerhalle direkt in der Innenstadt. 4,3 Millionen Euro muss die Stadt hinblättern.

Von den 7,2 Millionen sind 2,1 Millionen bereits bezahlt. Das sind die Kosten für den Erwerb der Immobilie. In diesem Jahr werden 2,15 Millionen fällig, davon muss die Stadt 1,4 Millionen finanzieren. 2008 sind weitere 2,96 Millionen aufzubringen, davon 1,76 Millionen durch die Stadt.

Tiefgarage wird angepackt

Fast zehn Millionen Euro hat die Stadt Boppard für ihre Investitionen in diesem Jahr zur Verfügung. Davon fließen 334 000 Euro an städtischen Geldern in den Bau der Tiefgarage an der Heerstraße – ein weiteres städtisches Großprojekt. Die Tiefgarage kostet insgesamt 3,4 Millionen Euro. Davon bleiben am Ende 1,17 Millionen an Boppard hängen. Die Tiefgarage ist deswegen so bedeutsam, weil, wie Bürgermeister Dr. Walter Bersch kundtat, im Zentrum der Kernstadt rund um den Marktplatz 300 Parkplätze fehlen.

Dagegen erscheinen die 609 000 Euro, die Boppard in diesem Jahr für das künftige Monte-Mare-Bad lockermacht, fast schon wie Peanuts. Bei diesem Geld handelt es sich aber lediglich um Kosten für die Planung, womit das Rengsdorfer Unternehmen bereits im vorigen Jahr beauftragt wurde.

Mainz fördert neues Bad

Im Frühjahr sollen die Pläne vorliegen. Auf dieser Grundlage reicht die Stadt beim Kreis den Bauantrag ein und beantragt in Mainz die Zuschüsse. Die Kosten für die Modernisierung und Erweiterung des Bopparder Frei- und Hallenbades liegen bei 10,4 Millionen Euro. Wie hoch die Landesförderung ausfällt, wollte Bersch noch nicht verraten. Aber es wird sich nach Auskunft des Bürgermeisters auf jeden Fall lohnen. Noch niemals zuvor hat die Stadt einen so hohen Zuschuss für ein einziges Projekt erhalten.

Die Weichen für die hohen Investitionen in diesem Jahr wurden bereits im Nachtragshaushalt 2006 gestellt. Und mit dem 2007er Etat-Entwurf werden auch die größten Investitionen für die kommenden Jahre festgeklopft. Im Haushalt sind Verpflichtungsermächtigungen von 6,95 Millionen enthalten. Neben den Großprojekten Stadthalle und Tiefgarage fließen 850 000 Euro in die Umgestaltung der Bahnhöfe in Bad Salzig und Hirzenach. Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, wurde auch die Erneuerung von Umkleidekabine und Tribüne im Bomag-Stadion. Kosten: 650 000 Euro (weiterer Bericht über den Haushalt 2007 folgt).

Wolfgang Wendling

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 09.02.2007

Park soll das Welterbe aufwerten

Die 3,3 Hektar große historische Gartenanlage am Bopparder Kloster Marienberg wird rekultiviert – Land und Arge mit im Boot

Die über 2000 Jahre alte Kulturlandschaft zwischen Bingen und Koblenz erlangte durch die vor über 200 Jahren entdeckte Rheinromantik internationalen Ruhm. Neben dem Loreleyfelsen, den Burgen und Kirchen sowie den Weinbergen prägen auch romantische Gärten den von der Unesco geadelten Landstrich. Boppard, die wohl vornehmste Welterbe-Stadt, hat alles zu bieten, was das Herz des Rheinromantikers wünscht – bald sogar einen historischen Landschaftspark.

BOPPARD. Der Marienberger Park in Boppard wird in einigen Jahren als “romantischer Garten” das Welterbetal bereichern. Nach langem Tauziehen hat der Stadtrat die Renaissance des in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegten Landschaftsparks beschlossen. Das 3,3 Hektar große Areal neben dem imposanten Kloster Marienberg kann nun aus dem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf erwachen.

In nichtöffentlicher Sitzung gab der Stadtrat dem Nutzungsvertrag zwischen der Eigentümerin Helga Deutsch und der Stadt Boppard seinen Segen. Der Kontrakt ist zunächst auf 15 Jahre befristet. Wenn er nicht ein Jahr vor Ablauf der Frist gekündigt wird, verlängert er sich automatisch jeweils um weitere fünf Jahre.

Die historische Parkanlage auf der Rückseite des ehemaligen Nonnenklosters besticht durch ihre kreative Gartenschöpfung. Rundweg, Natursteinmauern, Bäume, Sträucher, ein Teich und der Orgelbornbach in der Mitte drücken dem Landschaftsgarten ihren unverwechselbaren Stempel auf. Im Marienberger Park finden sich mehr als 300 Bäume. 25 Baumarten sind vertreten. In der Nähe des Teiches stehen riesige Doug-lasien mit 40 Metern Höhe.

Der Marienberger Park teilt das Schicksal seines steinernen Nachbarn. Er ist vergammelt – und das, obwohl sich die öffentliche Hand schützend über Gebäude und Park legt. Beide sind anerkannte Kulturdenkmäler. Doch der Park hat jetzt die große Chance, wieder zum Schmuckstück in der Landschaft zu reifen. Die Bopparder wollen es anpacken. Auf der Grundlage des vom Stadtrat vor Weihnachten beschlossenen “Parkpflegewerkes” (wir berichteten) soll das Areal zur Blüte gelangen. Diese “gartendenkmalpflegerische Bestandsaufnahme” durch den erfahrenen Gartenarchitekten Armin Henne aus Wuppertal sieht neben der gründlichen Pflege des Bestandes auch Neuanpflanzungen und Unterhaltungsarbeiten an Gewässern und Wegen vor. Würde ein normales Wirtschaftsunternehmen das Parkpflegewerk umsetzen, wäre eine halbe Million Euro fällig, schätzt Bürger meister Dr. Walter Bersch. Da aber mit Unterstützung der Agentur für Arbeit und der Arge Rhein-Hunsrück die notwendigen Arbeiten erledigt werden, ist die Stadt Boppard fein raus. Als Projektträger fungiert das Integrationsunternehmen Best der Bopparder Stiftung Berhesda-St. Martin. Auch das Best-Engagement ist in einem größeren Rahmen zu sehen. Die gGmbH ist als Projektträger des linksrheinischen Rhein-Burgen-Wanderweges im Gespräch. Diese Premium-Route streift den Marienberger Park.Wichtigste Aufgabe ist zunächst die Wiederherstellung des Teiches mit der aufwendigen Entschlammung. 39 000 der rund 59 000 Euro Gesamtkosten übernimmt das Land. 15 000 Euro steuert die Eigentümerin bei. Sie wird sich auch an den Sachkosten für die Parkpflege bis zu einer Höhe von 10 000 Euro im Jahr beteiligen.

Bürgermeister Dr. Walter Bersch und der Tourismus-Experte der CDU-Stadtratsfraktion, Adolf Meinung, sehen in der Wiederherstellung des Parkes nicht nur die große Bedeutung für die Bopparder Bürger, die endlich einen wunderschönen Stadtpark zur Verfügung haben. Auch der Fremdenverkehr dürfte profitieren. Der Marienberger Park als “reife Schöpfung der gärtnerischen Rheinromantik” – so Meinung – bereichert das Tourismusprojekt “Romantische Gärten”, das die Regionen Rheinhessen, Rheingau, Naheland und Romantischer Rhein anlässlich der Landesgartenschau in Bingen 2008 aus der Taufe hoben. Der Marienberger Park fügt sich trefflich ins Welterbetal zwischen Bingen und Koblenz, ganz aktuell zwischen Landesgartenschau 2008 und Bundesgartenschau 2011.

   Wolfgang Wendling

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 01.03.2007

“Mini-Löhrcenter” für Boppard?

Stadtratsmehrheit aus CDU, Grünen und FDP will mit einem mehrgeschossigen Einkaufszentrum den Säuerling beleben

Boppard nimmt als Schulstandort, Sitz eines Krankenhauses und übergeordneter Behörden und Institutionen Aufgaben wahr, die über das Stadtgebiet hinausreichen. Als Einkaufsstandort weist das Mittelzentrum jedoch erhebliche Defizite auf. Dieses Problem zu lösen ist mit großen Schwierigkeiten verbunden.

BOPPARD. Ein “Mini-Löhrcenter” hinterm Bahnhof bringt neuen Schwung ins Mittelzentrum Boppard. Davon ist die Mehrheit im Bopparder Stadtrat überzeugt. Allerdings kann ein solches mehrgeschossiges Center nur wirtschaftlich betrieben werden, wenn sich die drei privaten Eigentümer am Projekt beteiligen. Bürgermeister Dr. Walter Bersch steht solchen Plänen skeptisch gegenüber. Er plädiert für die Ansiedlung eines Discounters, wie es im Vorentwurf des Bebauungsplanes vorgesehen ist.

Mit Supermärkten vorne

Boppard hat vier Vollsortimenter. Keine andere Gebietskörperschaft im Kreis ist mit Supermärkten so gut bedient. Dazu kommen drei Discounter. Die vergleichsweise gute Versorgung mit großflächigen Einkaufsmärkten ist nur die eine Seite der Medaille. Die Kehrseite trifft das Mittelzentrum an seiner empfindlichen Stelle: Boppard kann nur rund 50 Prozent seines gesamten Umsatzpotenzials im Einzelhandel binden.

Das Problem ist schon lange erkannt. Eine Menge Kaufkraft fließt nach Emmelshausen ab. Vor allem im “mittelfristigen Bedarfsbereich” – wozu Textilien, Schuhe, Haushaltswaren oder Baumarkt-Artikel gehören – sieht es laut einer Einzelhandelsanalyse mies aus. Bei diesen Sortimenten erreicht die Kaufkraftbindung in der Stadt gerade mal 20,8 Prozent.

Den Standort Boppard durch ein besseres Angebot attraktiver machen und dadurch das Mittelzentrum stärken – diesem Ziel fühlen sich alle politischen Kräfte verpflichtet. Um Emmelshausen das Wasser abzugraben, soll Buchholz als Einkaufszentrum gestärkt werden – mit einem Discounter in harmonischer Nachbarschaft zum bestehenden Supermarkt.

Rewe soll größer werden

In der Bopparder City gilt das Hauptaugenmerk seit Jahren dem Säuerling. Nur dort kann sich Boppard-City entfalten. Das auf Verkehrsschildern angepriesene “Einkaufszentrum Säuerling” besteht derzeit einzig und allein aus dem Rewemarkt. Und der ist mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche nicht mehr zeitgemäß. Rewe soll sich vergrößern können. Darüber herrscht Einigkeit.

Uneins sind die politischen Kräfte in der weiteren Ausgestaltung des Säuerlings. Die Verwaltung hält am Vorhaben fest, neben dem vergrößerten Rewemarkt einen Discounter anzusiedeln. Die Stadtratsmehrheit aus CDU, Grünen und FDP gibt einem mehrgeschossigen “Marktcenter” den Vorzug. In dieses Center soll der Rewe-Markt integriert werden. Vor allem sollen jene Warensortimente vertreten sein, die laut Studie in Boppard unterrepräsentiert sind: Textilien, Schuhe und Drogerieartikel.

Dieses “Marktcenter” wurde jetzt im Ebertor bei großem Interesse der Bevölkerung vorgestellt. Für die Veranstalter CDU, Grüne und FDP machte der CDU-Fraktionssprecher im Stadtrat, Ludwig Höffling, deutlich, dass bereits bei der Expertenanhörung im April 2006 ein kleines Einkaufszentrum im Säuerling mit mehrgeschossiger “urbaner” Bebauung empfohlen wurde. Wilhelm Sturm von der Firma “P1 ProjektEntwicklung”, der gemeinsam mit Andreas Roll vom Planungsbüro “Stadt, Land, Bahn” die Pläne des “Marktcenters” vorstellte, nannte den Säuerling “eines der wenigen Filetstücke in der Bopparder Innenstadt”.

Parkplätze für 274 Autos

In das Konzept flossen die Ergebnisse der Einzelhandelsstudie ein, wonach im “kurzfristigen Bedarfsbereich” in Boppard ein Flächenbedarf von 2000 Quadratmetern besteht. Das zwei- bis dreigeschossige Center sieht – passend zum städtischen Erscheinungsbild – eine Auffahrrampe in Form eines Turmes vor. Auf dem Parkdeck im Obergeschoss haben 160 Autos Platz. Weitere 114 Parkplätze sind laut Planung draußen vorhanden.

Verwunderung bei manchen Besuchern der Veranstaltung löste Sturms Mitteilung aus, die Firma P1 stehe wegen der “total überhöhten Grundstückspreise” nicht als Investor zur Verfügung. Damit war das Hauptproblem im Säuerling beim Namen genannt. Neben der Stadt ist das betroffene Areal in den Händen von drei privaten Eignern. Für Sturm und Roll funktioniert das Ganze nur dann, wenn diese drei Eigner eine Investorengemeinschaft bilden oder ihre Grundstücke in irgendeiner Form in das Projekt miteinfließen lassen.

Das ist für Bürgermeister Bersch keine Alternative: “Ich bin überzeugt, dass das Konzept unwirtschaftlich ist”, sagte er bei der Veranstaltung. Andreas Roll zeigte sich hingegen zuversichtlich, dass die Eigentümer mitspielen werden.

   Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 07.03.2007

Stadthalle: Projekt läuft

Mit Abrissarbeiten in Bopparder City begonnen

Der Startschuss für das Projekt “Stadthalle Boppard” ist gefallen. Bis zum Spätherbst 2008 soll das Werk vollendet sein.

BOPPARD. Das ehemalige Sparkassengebäude in der Bopparder Fußgängerzone wird innerhalb der nächsten 20 Monate zur Stadthalle umgebaut. Mit den Abrissarbeiten wurde jetzt begonnen.

An der Rückseite der Baustelle musste ein Teil der römischen Stadtmauer sowie das mittelalterliche Kaufhaus im Römer-Kastell zum Schutz vor Beschädigungen für die gesamte Dauer der Bauphase fachmännisch eingerüstet und “verpackt” werden.

An der Frontseite zur Fußgänerzone hin kündet ein großer Baukran vom Beginn der Umbauarbeiten.

Im Inneren des Gebäudes werden derzeit alle Bauteile und Materialien, die gesondert entsorgt werden müssen, in “Handarbeit” ausgebaut und fachgerecht entsorgt. Dies gilt für alle Dämmmaterialien wie Mineralwolle ebenso wie für die Aluminium-Fenster in der vorhandenen alten Bausubstanz.

Erst nach dem vollständigen Rückbau dieser Materialien können die Abrissarbeiten mit Baggern und sonstigen Maschinen fortgesetzt werden. Für die Abrissarbeiten sind insgesamt zwölf Wochen vorgesehen.

Bürgermeister Dr. Walter Bersch: “Ich bin froh, dass wir mit diesem für die Fremdenverkehrsstadt Boppard so wichtigen Projekt pünktlich begonnen haben.”

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 07.03.2007

MMM auch in Herschwiesen

Pfarrgarten der Pfarrkirche St. Pankratius ist Schauplatz eines Konzertes

HERSCHWIESEN. Die Barockkirche in Herschwiesen wird Schauplatz der Mittelrhein Musik Momente sein. Dies teilte Generalintendant Rainer Neumann Bürgermeister Dr. Walter Bersch mit.

Das Eröffnungskonzert ist am Samstag, 25. August, 20 Uhr im Pfarrgarten der Pankratiuskirche. Die “Cöllner Canzonisten”, ein von internationalen Festivals bekannter A-capella-Herrenchor, werden Arrangements der 20er- und 30er-Jahre, Bearbeitungen amerikanischer Swing- und Jazzmusik sowie Literaturvertonungen von Erich Kästner oder Wilhelm Busch vortragen. Das RWE als Sponsor der Veranstaltung hat für ein gutes Gelingen des Konzerts den großen Strommast aus dem Pfarrgarten entfernt. Die Mittelrhein Musik Momente in Herschwiesen knüpfen an die Benefizkonzerte des Förderkreises Innenrestaurierung Pfarrkirche Herschwiesen an und werden den Bekanntheitsgrad der Barockkirche steigern, so Bersch.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 07.03.2007

Hirzenacher Dorfhaus Ende 2007 fertig

Bauarbeiten sind in vollem Gange – Bisher wurden Aufträge von 312 000 Euro vergeben

HIRZENACH. Die Rohbau-arbeiten für das Dorfgemeinschaftshaus im Ortsbezirk Hirzenach sind in vollem Gange. Die Maurerarbeiten sind so weit fortgeschritten, dass in der übernächsten Woche mit den Zimmererarbeiten begonnen werden kann.

Der Bauausschuss der Stadt Boppard hat in seiner jüngsten Sitzung die Arbeiten für den Innenausbau vergeben.

Damit ist gewährleistet, dass unmittelbar nach Fertigstellung des Rohbaus auch die Sanitär- und Elektroinstallation sowie die Schreiner-, Putz-, Estrich- und Fliesenarbeiten zügig ausgeführt werden können. Das Auftragsvolumen der bisher vergebenen Arbeiten beläuft sich auf insgesamt 312 000 Euro.

Die Gesamtkosten für die Errichtung des Dorfgemeinschaftshauses in Hirzenach betragen 563 000 Euro.

“Es freut mich, dass die Bauarbeiten so zügig voranschreiten. Ich gehe davon aus, dass wir mit den Hirzenacher Bürgerinnen und Bürgern noch in diesem Jahr die Einweihung ihres neuen Dorfgemeinschaftshauses feiern können. Das neue Gebäude wird sich schnell zu einem Mittelpunkt im kulturellen Leben des Ortsbezirkes Hirzenach entwickeln”, äußerte sich Bürgermeister Dr. Walter Bersch bei der Besichtigung der Baustelle.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 14.03.2007

LEP: Alle wollen ins Mittelzentrum

Emmelshausen sieht sich auf gleicher Augenhöhe mit Boppard – Oberwesel und Rheinböllen wollen ebenfalls aufrücken

Ikea darf sich nur in einem Oberzentrum ansiedeln. Für Globus muss es wenigstens ein Mittelzentrum sein. Normale Supermärkte und Discounter gehören in ein Grundzentrum. Ordnung muss schließlich sein. Dafür sorgt das Landesentwicklungsprogramm. Die Kommunen ringen derzeit um Anerkennung ihrer Position.

RHEIN-HUNSRÜCK. Emmelshausen sieht sich auf gleicher Augenhöhe mit Boppard. Die Region “ganz vorne im Hunsrück” will nicht länger als Hinterland der “Perle am Rhein” gelten. Das soll im fortgeschriebenen Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) seinen Niederschlag finden, meinen alle politischen Kräfte im Emmelshausener Raum und fordern einen mittelzentralen Verbund mit Boppard. Die Stadt Boppard sieht jedoch keinen Grund, ihren Status als Mittelzentrum mit Emmelshausen zu teilen.

Boppard ist privilegiert

27 klassische Mittelzentren sieht der vom Innenministerium vorgelegte erste Entwurf von LEP IV vor. Als einzige Kommune im Rhein-Hunsrück-Kreis ist Boppard als Kern eines sogenannten monozentralen Mittelbereiches vorgesehen. Alle anderen betroffenen Kommunen sollen ihre zentralen Funktionen mit den Nachbarn teilen: Simmern/Kastellaun mit der VG Kirchberg und St. Goar/St. Goarshausen mit der Stadt Nastätten. Würde der LEP-IV-Entwurf so umgesetzt, blieben als Grundzentren Emmelshausen, Oberwesel und Rheinböllen übrig.

Aber nicht nur Emmelshausen, sondern auch Rheinböllen und Oberwesel streben nach Höherem. Sie alle wollen ein Stück vom mittelzentralen Kuchen haben. Dies hat der Kreistag positiv aufgegriffen (wir berichteten).

Die Emmelshausener Position legte Bürgermeister Peter Unkel kürzlich persönlich gegenüber Innenminister Karl Peter Bruch dar. Boppard und Emmelshausen ergänzten sich prächtig. Es gebe heute bereits zahlreiche Verflechtungen zwischen der Stadt Boppard und der Region Emmelshausen. “Wir bringen unsere Kinder in der ,Perle am Rhein’ zur Welt, und die Bopparder kommen zu uns einkaufen und nehmen unser zwischen Bonn und Mainz einzigartiges Kulturangebot in Anspruch”, brachte Unkel die Emmelshausener Position auf den Punkt.

Die Zusammenarbeit im interkommunalen Gewerbepark Hellerwald II und die verbindende Klammer “Hunsrückbahn” sind für ihn weitere Merkmale für die Gemeinsamkeit.

Neben der über das Grundzentrum hinausgehenden, stark nachgefragten Emmelshausener Einzelhandelspalette verwies Unkel auch auf die arbeitsplatzstarken Industriegebiete Dörth und Halsenbach. All dies mache deutlich, dass sich die Stadt Boppard und die Verbandsgemeinde Emmelshausen auf gleicher Augenhöhe befinden. Beide Räume sollten deshalb einen mittelzentralen Verbund bilden.

Die gute Zusammenarbeit mit Emmelshausen hebt auch der Bopparder Bürgermeister Dr. Walter Bersch hervor. Dies werde natürlich bei Hellerwald II deutlich, aber auch bei Projekten in der Ehrbachklamm. Und 2008 wollen Boppard und Emmelshausen gemeinsam das 100. Jubiläum der Hunsrückbahn ausrichten. Auch räumt Bersch ein, dass sich Emmelshausen prächtig entwickelt hat, gerade auf dem Sektor Einzelhandel. Aber Boppard habe beim Einzelhandel stark aufgeholt. Zehn Prozent der Kunden in Buchenau (Extra und Aldi) kommen aus der VG Emmelshausen, sagt laut Bersch die Statistik.

Aber ein gut funktionierender Einzelhandel gehört zu den Ausstattungsmerkmalen eines Grundzentrums. Ein Mittelzentrum muss mehr bieten. Bersch sieht Boppard als zentralen Ort im Welterbe zwischen Koblenz und Bingen. Als Mittelzentrum beherberge die Stadt Einrichtungen, die auch für die Bürger der Verbandsgemeinde Emmelshausen von Bedeutung sind. Dazu gehören vor allem Gymnasium, Berufsbildende Schule, Förderschule, Krankenhaus, Mittelrheinklinik, Forstamt, Agentur für Arbeit, Sitz der Arge Rhein-Hunsrück, Regio-Bahnhof und Kfz-Zulassungsstelle.

Mit Nastätten gleichziehen

Die erfolgreiche Region Emmelshausen dürfe im LEP IV nicht schlechter gestellt sein als der vorgesehene mittelzentrale Bund St. Goar/St. Goarshausen und Nastätten, argumentiert Unkel.

Das gleiche Argument zieht aus Sicht der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel auch für die Stadt Oberwesel. Denn in gleicher Weise wie Nastätten für St. Goarshausen erfülle Oberwesel für St. Goar “entscheidende Mittelzentrumsaufgaben”, heißt es in der Stellungnahme der VG. So ist Oberwesel Sitz der Verwaltung, einer Haupt- und Realschule, eines Krankenhauses mit den Bereichen Operationen, ambulante Pflege und Verwaltung sowie eines angeschlossenen Seniorenzentrums.

Darüber hinaus finden sich mit den Lebensmittelmärkten Lidl und Tengelmann sowie einem Baufachmarkt alle größeren Einzelhandelsbetriebe der VG in Oberwesel. Das bisherige Grundzentrum Rheinböllen soll in den mittelzentralen Hunsrückverbund (Simmern, Kastellaun und VG Kirchberg) aufgenommen werden. Die Gemeinde hat sich sehr gut entwickelt. Entscheidender ist ein anderer Punkt. “Wir gehören zur Entwicklungsachse Flughafen Hahn”, macht VG-Bürgermeister Franz-Josef Lauer deutlich.   Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.03.2007

Jakobsberg: Zukunft ist ungewiss

Finanzgerichtshof stuft das Bopparder Golfhotel steuerlich als Hobbybetrieb ein – Eigentümer Dr. Hans Riegel ist empört

Gerade mal drei Hotels mit der Klassifizierung “Vier Sterne superior” gibt es im Welterbe Oberes Mittelrheintal. Eines davon ist der Jakobsberg, hoch über dem Bopparder Hamm gelegen. Doch das Golfhotel hat Ärger mit den rheinland-pfälzischen Finanzbehörden. Wir sprachen darüber mit dem Eigentümer Dr. Hans Riegel.

BOPPARD. Das Hotel Jakobsberg darf steuerlich als “Hobbybetrieb” eingestuft werden. Das hat jetzt der Finanzgerichtshof Rheinland-Pfalz entschieden. Damit hat das Gericht die Auffassung der Finanzbehörden aus dem Jahre 2002 bestätigt und die Klage von Hotel-Besitzer Hans Riegel abgewiesen. Leidtragender ist auch die Stadt Boppard. Die Kommune kann auf dem Jakobsberg keine Gewerbesteuer kassieren. Aufgrund dieses Urteils ist die Zukunft eines der renommiertesten Hotels im Mittelrheintal völlig ungewiss.

Millionen investiert

1960 hat Haribo-Mitinhaber Hans Riegel das marode Klostergut Jakobsbergerhof hoch über dem Bopparder Hamm erworben. Zehn Jahre später entstand dort ein Hotel. Nach und nach baute er die Anlage zu einem Golf- und Wellness-Betrieb aus. Mit der Klassifizierung “Vier Sterne superior” und der 1993 eröffneten 18-Loch-Golfanlage erlangte der Jakobsberg deutschlandweite Reputation und gehört zu den ersten Adressen im Welterbetal. Das Hotel hat 220 Betten und beschäftigt in der Saison 80 bis 85 Menschen.

Den unternehmerischen Ambitionen Riegels auf dem Bopparder Jakobsberg schoben die Finanzbehörden Anfang 2002 einen Riegel vor. Sie zogen die Gewinnerzielungs-Absichten in Zweifel, sprachen dem Hotelbetrieb rückwirkend bis 1993 das Attribut “Gewerbe” ab, charakterisierten ihn vielmehr als “Liebhaberei”. Die Folgen: Investitionen in die Hotelanlage können nicht mehr abgeschrieben werden. Und die Stadt Boppard musste im Jahr 2002 die zwischen 1993 und 2001 gezahlten Gewerbesteuern zurückerstatten und kann sich seitdem diese Einnahmen abschminken. “Das Urteil kostet uns einen sechsstelligen Betrag”, meint Bürgermeister Dr. Walter Bersch, der die Verhandlung in Neustadt als interessierter Beobachter verfolgte.

Gegen den Bescheid der Finanzbehörden reichte Riegel am 14. Juni 2002 Klage beim rheinland-pfälzischen Finanzgerichtshof Neustadt an der Weinstraße ein. Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis das Gericht den Fall verhandelte. Die Klage wurde abgewiesen. In der mündlichen Begründung am 23. Februar führte das Gericht aus, Riegel habe angesichts einer jahrelangen Verlustperiode keine ausreichenden Umstrukturierungsmaßnahmen unternommen, um endlich in die Gewinnzone zu kommen.

Diese Einschätzung stößt bei Riegel und seinem Rechtsanwalt Ulrich Preußer im Gespräch mit unserer Zeitung auf Unverständnis. “Warum die Investitionen von mehreren Millionen Mark in den 1993 fertiggestellten Golfplatz nicht ausreichend gewürdigt und sogar als Liebhaberei eingestuft werden, hat das Gericht nicht erklärt.”

Denkmalschutz kostet viel

Die hohen Verluste beim Golfhotel führt Riegel auch auf die Auflagen durch die Denkmalpflegebehörden zurück. Da der Jakobsberg unter Denkmalschutz steht, habe es auch Investitionen gegeben, die nicht nach streng wirtschaftlichen Aspekten getätigt wurden. Daher seien die Investitionen höher gewesen, als im Hotelgewerbe üblich ist. Dass ihm aus dieser Art von Förderung der Allgemeininteressen ein Strick gedreht werde, kann Riegel erst recht nicht nachvollziehen. “Luxus-investitonen, die allein meinen privaten Interessen dienen, sucht man auf dem Jakobsberg vergeblich.”

Zurzeit macht der Jakobsberg Gewinn. “Der Cashflow ist positiv”, so Preußer. Vor allem der Golfbetrieb läuft hervorragend. Ein Drittel der Übernachtungsgäste sind Golfer. Tendenz steigend.

Da aber das Hotel schon 2002 keinerlei steuerlichen Vergünstigungen geltend machen kann, beschränkte sich in den vergangenen fünf Jahren die Investitionstätigkeit auf das Allernötigste. An größere Investitionen ist angesichts des Vorwurfs der Liebhaberei auch in Zukunft nicht zu denken.

Wie es weitergeht, steht in den Sternen. Riegel denkt auch an Verkauf oder Schließung. Er hofft aber immer noch auf das staatliche Interesse am Erhalt des Golfhotels und der über 80 Arbeitsplätze. In Sonntagsreden höre er immer, wie wichtig der Jakobsberg für das Welterbe Oberes Mittelrheintal sei. Gerade die Förderung der Allgemeininteressen habe Riegel bei seinen unternehmerischen Tätigkeiten auf dem Jakobsberg stets im Sinn gehabt. “Die Bedeutung des Erhalts des Hotels für die Menschen in der Region – vom Mitarbeiter bis zum Zulieferer – hat das Finanzgericht anscheinend überhaupt nicht interessiert”, empört sich Riegel.

An B 327 anbinden

Die Kommunalpolitiker könnten nach Ansicht Riegels mehr tun. Die Anbindung des Jakobsberges an die B 327 bei Nassheck ist schon in den 60er-Jahren vom damaligen St. Goarer Landrat August Weiler in Betracht gezogen worden. Aber die Kreisreform machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Seitdem ruht das Thema.

Auch Bersch sieht in der besseren Verkehrsanbindung eine mögliche Lösung. “Was ist es uns wert, einen solchen Leistungsträger wie den Jakobsberg zu erhalten?”, frage er sich. Er werde sich für eine bessere Erschließung einsetzen.    Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.03.2007

Umbau liegt im Plan

Grundschule Bad Salzig wird Ganztagseinrichtung

BAD SALZIG. Der Umbau der Grundschule Bad Salzig zur Ganztagsschule wird bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten mit einem Investitionsvolumen von etwa 1,6 Millionen Euro wurden zügig durchgeführt. Die Mensa, die Sporthalle und die Aufenthaltsräume für die Nachmittagsbetreuung sind in Betrieb.

Alle Toilettenanlagen und die Umkleidebereiche wurden komplett saniert. Helle Farben und viel Tageslicht tragen in allen Räumen dazu bei, dass sich Schüler und Lehrer in ihren neuen Räumen wohl fühlen. Auch in die Haustechnik wurde investiert. Die neue Heizungsanlage und die neue Dachdämmung tragen dazu bei, die Energiekosten zu senken.

“Wir werden nach den Sommerferien auch in Bad Salzig ein hervorragendes Ganztagsschulangebot haben. Den Schülerinnen und Schülern und den Lehrerinnen und Lehrern mit dem Schulleiter Alfons Volk stehen nun funktionale und moderne Räumlichkeiten zur Verfügung. Lernen macht in Bad Salzig Freude”, so Bürgermeister Dr. Walter Bersch.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 22.03.2007

Kein Textilmarkt in Buchenau

Stadtrat Boppard lehnte SPD-Antrag ab

BOPPARD. Mit 17 Gegenstimmen bei drei Enthaltungen und neun Ja-Stimmen lehnte der Bopparder Stadtrat den Antrag der SPD-Fraktion ab, in Buchenau Einzelhandel mit Textilien zuzulassen.

Zurzeit dürfen in den dortigen Einkaufsmärkten (Aldi und Extra) Textilien nur als Randsortimente (zehn Prozent) geführt werden (wir berichteten).

Eigentlich wollte die im Stadtrat dominierende CDU-Fraktion den SPD-Antrag lediglich vertagen. “Darüber sollte man in Ruhe beraten”, meinte CDU-Sprecher Ludwig Höffling. Zunächst solle die Angelegenheit im Ortsbeirat behandelt, danach im Bauausschuss aufgegriffen werden. BfB-Sprecher Dr. Jürgen Mohr pflichtete Höffling bei. “Ich habe Bedenken, heute darüber zu entscheiden.” Die wichtigste Frage, die es nach Mohr zu beantworten gilt, lautet: Wäre ein Textilmarkt in Buchenau als innenstadtrelevantes Konkurrenzangebot zu werten? Martin Strömann (SPD) warb um Zustimmung. “Wir wollen mit diesem Antrag ja etwas Positives bewirken.”

Bürgermeister Dr. Walter Bersch tat kund, der Stadtrat könne mit einer Zustimmung nichts verkehrt machen. Denn die Angelegenheit könne an diesem Abend sowieso nicht abschließend behandelt werden. Damit hatte der Bürgermeister den Bogen überspannt. Die CDU zog den Antrag auf Vertagung zurück und stimmte gegen den Antrag.    (ww)

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 22.03.2007

Säuerling: Platz für 6000 Quadratmeter

Bopparder Stadtrat für Einkaufscenter – Tiefgarage beschlossene Sache

Die Säuerlingstraße hinter dem Bopparder Bahnhof wird als Einkaufsmeile der Fußgängerzone gleichgestellt. Der Stadtrat hat jetzt den Boden für ein mehrgeschossiges Marktcenter bereitet. Beschlossene Sache ist der Bau der Tiefgarage an der Heerstraße.

BOPPARD. 300 Parkplätze fehlen in der Bopparder Innenstadt. Deshalb optimieren zusätzliche Stellplätze den Einzelhandelsstandort und stehen dem Mittelzentrum gut zu Gesicht. Der Bau der citynahen Tiefgarage unterhalb der Heerstraße und des Krankenhausgeländes wird daher von allen politischen Kräften begrüßt. 73 Parkplätze sollen auf zwei Etagen entstehen. Das geht natürlich ins Geld. 3,08 Millionen Euro kostet der Spaß. Die Kosten für die Gestaltung der Oberfläche sind noch nicht miteingerechnet. Die Stadt kann zwar einen satten Zuschuss erwarten, ist aber mit einem Eigenanteil von über einer Million dabei.

Disput um Parkplätze

Über die “Oberfläche” kam es zum Disput im Stadtrat. CDU-Fraktionssprecher Ludwig Höffling und BG-Sprecher Jürgen Schneider befürchteten den Wegfall eines Großteils der 25 Parkplätze vor der Stadtverwaltung. Bürgermeister Dr. Walter Bersch gab Entwarnung: “Wir können sogar noch zusätzliche Parkplätze oben anlegen, wenn wir es wollen.”

Bersch machte auch deutlich, dass es im neuen Parkhaus ausschließlich gebührenpflichtige Stellflächen geben wird. Das Parken werde teurer sein als auf den übrigen bewirtschafteten Parkplätzen.

Dieses neue Parkhaus am Rande der Fußgängerzone könnte dazu beitragen, dass der Discounter “Penny” von seinen Schließungsplänen Abstand nimmt, hoffen die Stadtratsmitglieder.

Zur Optimierung des Bopparder Einzelhandels tragen in den Augen des Stadtrats auch die neuen Pläne im Säuerling bei. Einstimmig hat das Gremium im Zuge des Bebauungsplanverfahrens die bebaubare Fläche des Sondergebietes ausgedehnt und eine dreigeschossige Bauweise ermöglicht. Außerdem hat ein potenzieller Investor keinerlei Einschränkungen bei den Sortimenten.

Strittig war die Ausdehnung der Verkaufsfläche von 3000 auf 6000 Quadratmeter. Die SPD-Fraktion wollte bei der Beschränkung auf 3000 Quadratmeter bleiben. Bei 6000 Quadratmetern werde es kaum einen interessierten Investor geben, befürchtete Martin Strömann (SPD).

Jürgen Schneider von der Bürgergruppe hatte grundsätzliche Bedenken gegen ein Marktcenter im Säuerling. “Damit gefährden wir die Betriebe in Bad Salzig und Buchenau”, so seine Befürchtung. Der Einzelhandel in der Kernstadt soll sich nach Schneiders Vorstellung auf die Fußgängerzone beschränken. Die dortigen Geschäfte hätten unter der Konkurrenz des Säuerlings zu leiden. Hinsichtlich der demografischen Entwicklung und einer städtebaulichen Ordnung seien die Pläne für den Säuerling kontraproduktiv.

Mehr Kaufkraft binden

Für Höffling bedeutet das Vorhaben im Säuerling die logische Reaktion auf die Expertenmeinung. Ziel sei es, mehr Kaufkraft in Boppard zu binden. “Wir möchten mit 6000 Quadratmetern einem Investor all die Möglichkeiten geben, die er für seine Zwecke benötigt. Außerdem, argumentierte Höffling weiter, bräuchten eine Million Tagesgäste ein breites Angebot.

Auch Jürgen Mohr (BfB) möchte einem Investor keine Grenzen setzen. Zudem hält er es für falsch, den Säuerling als Konkurrenz zur Fußgängerzone zu sehen. “Der Säuerling bietet die einzige Möglichkeit, die Defizite in der Fußgängerzone abdecken zu können.”

Bürgermeister Bersch wiederholte seine Einwände. “Ich halte die Vorgehensweise für falsch. Die Pläne bedeuten Stillstand für den Säuerling.”

   Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 24.03.2007

Hickhack um den Buchholzer Sportplatz

Aus dem fest ins Auge gefassten Kunstrasenplatz wird nichts – Bopparder Stadtrat sieht in einer Naturrasen-Anlage die einzige realistische Alternative

Der Buchholzer Sportplatz muss dringend saniert werden. Darüber herrscht Einigkeit. Aus dem Hartplatz sollte ein moderner Kunstrasenplatz werden. Das war schon beschlossene Sache. Aber es kam anders. Die Landespolitik machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Jetzt soll wenigstens ein Naturrasenplatz angelegt werden.

BUCHHOLZ. Aus dem erhofften Kunstrasenplatz in Buchholz wird nichts. Stattdessen soll der marode Hartplatz für 275 000 Euro zu einem Naturrasenplatz umgestaltet werden. Die entsprechende Umplanung hat jetzt der Bopparder Stadtrat einstimmig beschlossen.

Keinem Mitglied im Bopparder Stadtrat und schon gar nicht dem Bürgermeister war wohl bei der Sache, als es am Montagabend darum ging, einem Naturrasenplatz in Buchholz politisch den Boden zu bereiten. Denn die angestrebte Sportstätte mit einem Kunstrasen-Belag schien aus Bopparder Sicht bereits in trockenen Tüchern. Am 19. September 2005 hatte der Stadtrat das Projekt einstimmig abgesegnet: Kostenpunkt 410 000 Euro. Warum es dann doch nicht geklappt hat – das wollte das Buchholzer CDU-Ratsmitglied Adolf Meinung ganz genau wissen. Die erste Frage lautete: Warum wurde der Antrag nicht schnell genug umgesetzt? Berschs Antwort: Ein Sportplatz wird grundsätzlich in den ersten 25 Jahren nach seinem Bau vom Land nicht gefördert. Der Buchholzer Sportplatz wurde 1980 errichtet. Also wäre eine Landesförderung von vorneherein erst ab 2006 möglich gewesen. Aber 2006 hatte das Bomag-Stadion in Buchenau Priorität. Mehrere Sport-Projekte einer Kommune auf einmal geht nicht. Buchholz musste also auf 2007 verschoben werden.

Bersch verwies auch auf einen Bescheid der Kreisverwaltung, dass bei den Kosten von 410 000 Euro die Nebenanlagen nicht berücksichtigt seien. Man könne aber keinen Kunstrasenplatz bauen, wenn drumherum Sandanlagen bestehen blieben. Die Umplanung mit Einbeziehung der Nebenanlagen hätte das Projekt auf 700 000 Euro verteuert. Und die Stadt hätte einen neuen Förderantrag stellen müssen. “Dann wären wir erst 2012 an der Reihe gewesen”, so der Buchholzer Ortsvorsteher und stellvertretende SSV-Vorsitzende Peter Gipp, der für die SPD im Stadtrat sitzt. Aber es kam noch schlimmer: Auf einmal spielte Mainz grundsätzlich nicht mehr mit. Mitte Februar teilte die ADD der Stadtverwaltung mit, dass “eine Sanierung der Sportanlage durch den Bau einer Kunstrasenanlage nicht mit Landesmitteln gefördert werden kann”. Hintergrund: Das Innenministerium hatte am 26. Januar verkündet, dass ab 1. Februar ein Kunstrasenplatz nur noch dann als wirtschaftlich und somit förderfähig eingestuft wird, wenn eine Jahresnutzung von 1800 Stunden erreicht werde.

Dieser Schnellschuss aus Mainz erwischte die Buchholzer eiskalt. Wie die ADD dem Bürgermeister vorrechnete, nimmt der SSV Buchholz im laufenden Jahr lediglich mit sechs Mannschaften am Fußballspielbetrieb teil: mit der Seniorenmannschaft in der Kreisliga B, mit vier Jugendmannschaften und einer Alt-Herren-Mannschaft. Bei dieser geringen Anzahl von Mannschaften werde die zwingend vorgegebene Jahresnutzungszeit von 1800 Stunden “bei weitem nicht errecht”.

Während Bürgermeister Bersch die ADD-Aussage bestätigte, dass nur sechs Mannschaften des SSV Buchholz für den Spielbetrieb gemeldet worden seien, sprach Meinung von 14 Mannschaften, die auf dem Buchholzer Sportplatz regelmäßig spielten.

Auch SSV-Vorsitzender und SPD-Stadtratsmitglied Ernst Kessler, der aus Verärgerung über das Hickhack um den Sportplatz der Ratssitzung fernblieb, kann mit der offiziellen Feststellung von sechs gemeldeten Mannschaften nicht viel anfangen. “Wir müssen die Jugend-Mannschaften aus dem gesamten Niederkirchspiel, die in Buchholz spielen, mitzählen. Dann kommen wir auf die 1800 Stunden.”

Peter Gipp warb darum, Vernunft walten zu lassen: Der Hartplatz ist nicht nur beschädigt, sondern regelrecht kaputt. “Entweder wird er renoviert oder wir bauen einen Naturrasenplatz.” Eine andere Möglichkeit sieht Gipp nicht. Kessler ist einverstanden. Allein der Glaube fehlt ihm. “Bis jetzt konnte mir noch niemand sagen, wann wir den Naturrasenplatz bekommen”, sagte er gegenüber der RHZ.

   Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 29.03.2007

Glanz im Kohlbachhaus

Umbau und Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses in Udenhausen nahezu abgeschlossen

Das frisch renovierte Kohlbachhaus in Udenhausen wird am 15. Juni in Anwesenheit des ADD-Präsidenten eingeweiht.

UDENHAUSEN. Das Dorfgemeinschaftshaus in Udenhausen wurde umgebaut und erweitert. Bei der Einweihung am 15. Juni, 19 Uhr, wird ADD-Präsident Josef Peter Mertes zugegen sein.

Im ersten Bauabschnitt, der im Oktober 2004 begann, wurde die ehemalige Pausenhalle des früher als Schule genutzten Gebäudes geschlossen, so dass nun ein Foyer, eine Garderobe und ein Abstellraum zur Verfügung stehen. Kostenpunkt: rund 150 000 Euro. Im zweiten Bauabschnitt wurde der Saal um 83 Quadratmeter vergrößert. Umkleide- und Abstellraum sowie ein Stuhllager wurden angebaut und eine Beschallungsanlage installiert. Eine erneuerte Küche und sanierte Sanitäranlagen ergänzen die Renovierungsaktion.

Beim gesamten Gebäude hat die Stadtverwaltung großen Wert auf Energiespareffekte gelegt. So wurde die Fassade mit einem Vollwärmeschutz versehen, die Isolierung der erdberührten Wandflächen optimiert und ein außenliegender Sonnenschutz angebracht. Im Zuge der Baumaßnahme wurde das gesamte Mobiliar erneuert. Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt mitsamt der Ausstattung betragen rund 380 000 Euro. Das Land hat für das Projekt 130 000 Euro lockergemacht.

“Mit dem Abschluss der Arbeiten am Kohlbachhaus hat nun auch Udenhausen optimale Bedingungen für ein reges Dorf- und Vereinsleben”, so Bürgermeister Dr. Walter Bersch.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 30.03.2007

Miteinander auch im Alter

Bopparder Ehrenamtsforum legt die von engagierten Senioren erarbeitete Broschüre für Ältere vor

Dank der Initiative von Irmgard Siemen von der Caritas ist die ehrenamtliche Landschaft der Stadt Boppard kein weißer Fleck mehr. Jetzt legte die Arbeitsgruppe ein erstes greifbares Ergebnis vor.

BOPPARD. Das im vergangenen Jahr gegründete Bopparder Ehrenamtsforum präsentierte jetzt die Broschüre “Wegweiser zu einem Alter mit Zukunft”. Darin haben Senioren mit Blick auf die Belange der älteren Menschen die ehrenamtliche Landschaft in Boppard aufgeführt.

Irmgard Siemen hält große Stücke auf ehrenamtliches Engagement. Dessen besonderen Wert erfährt sie als Mitarbeiterin der Beratungs- und Koordinierungsstelle (BeKo) der Caritas-Sozialstation.

Gut in Gesellschaft leben

“Menschen brauchen auch im Alter ein Miteinander, das professionelle Dienste alleine nicht aufrechterhalten können und sollen”, erläutert Siemen und ergänzt: “Gutes Leben braucht viel Gesellschaft, Reden und Zuhören.” Sie verweist auf eine bunte Palette örtlicher Initiativen, die weitgehend oder sogar völlig von Freiwilligen getragen werden. Begegnungsangebote, Gesprächskreise oder sportlich aktive Gruppen. So könne dem Wunsch, im Alter zu Hause leben zu wollen, nicht zuletzt durch rege bürgerschaftliche Beteiligung entsprochen werden.

Im vorigen Jahr rief Siemen das “Bopparder Ehrenamtsforum” ins Leben. Schon bei der ersten Zusammenkunft hatten Bürgermeister Dr. Walter Bersch und Ortsvorsteher Martin Strömann ihre Unterstützung signalisiert. An drei Treffen im Gemeindezentrum St. Michael nahmen Vertreter von 15 Gruppierungen teil. Zunächst machten sie sich an eine gemeinsame Bestandsaufnahme. Jede Gruppe beschrieb sich in zwei Sätzen, zudem wurden Termine und Ansprechpartner zusammengetragen.

“Das Ergebnis kann sich sehen lassen”, loben Bersch und Strömann einhellig die so entstandene Broschüre im DIN-A5-Format. Von Senioren für Senioren entworfen und mit Unterstützung der Stadtverwaltung vervielfältigt, möchte das handliche Heft den Weg in ein Alter mit Zukunft weisen.

Ältere Mitmenschen, die etwas Unterstützung benötigen, finden mit großer Wahrscheinlichkeit eine passende Anlaufstelle.

“Ehrenamtliches Engagement für Senioren ist aber nicht bloß eine Hilfestellung im Alter. Wer sich einbringt, dem wird zumindest ebensoviel zurückgegeben.” Dabei denkt die BeKo-Mitarbeiterin beispielsweise an jene, die sich an einem Besuchsdienst beteiligen. Wer einem einsamen Menschen Gesellschaft leistet, kann selbst Stunden der Geselligkeit erleben.

Es fehlt an Nachwuchs

“Lebensqualität gestalten, um Lebensqualität zu gewinnen” – dieses Motto trifft auf alle Felder ehrenamtlicher Betätigung zu. Dennoch: Es fehlt häufig der Nachwuchs, auch dies belegt die Ehrenamts-Broschüre. An der Bereitschaft, sich gesellschaftlich einzubringen, mangelt es nach Siemens Erfahrung jedoch selten. Schwerer fällt dagegen die Suche nach einem passenden Betätigungsfeld. Auch hier erleichtert der “Wegweiser” die Orientierung in der ehrenamtlichen Landschaft Boppards.

Das Info-Heft ist nur ein Zwischenergebnis. Bei einem weiteren Treffen hat sich jetzt das Ehrenamtsforum auf ein neues Angebot verständigt, bei dem auch hinreichend Gelegenheit besteht, das Wirken der aktiven Freiwilligen kennenzulernen. Ab Mai werden Vertreter von jeweils zwei beteiligten Gruppen zweimal monatlich den Freitagnachmittag von 15 bis 17 Uhr gestalten. Jeweils am zweiten Freitag im Monat findet dann ein Spielnachmittag für Menschen jeden Alters statt. Am vierten Freitag wird zum offenen Treff oder ins Erzählcafé eingeladen.

Infos bei Irmgard Siemen, der Caritas-Sozialstation Emmelshausen, Tel. 06747/937713, oder per E-Mail an irmgard.siemen@caritas-sozialstation.de. Dort kann die kostenlose Broschüre, die auch bei zahlreichen öffentlichen Stellen ausliegt, angefordert werden.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 02.04.2007

An der größten Rheinschleife wurde der vor einem Jahr erbaute Bike-Park am Samstag offiziell eingeweiht – Junge Sportler von der Turngesellschaft Boppard zeigten ihr Können

Radartisten haben endlich freie Fahrt

Die Anlage unweit des Vierseenblickes lockt Sportler aus ganz Europa

Unweit des “Vierseenblicks” entstand im Bopparder Stadtwald in über zweijähriger Arbeit ein Mountainbike-Park von mittlerweile überregionalem Ruf. Das in die Arbeit investierte Engagement wurde bereits durch bundesweite Auszeichnungen belohnt.

BOPPARD. Nach einer einjährigen Probephase wurde am Samstag die Mountainbike-Strecke im Herzen des Weltkulturerbes in der Nähe des Bopparder Vierseenblickes der Öffentlichkeit präsentiert. Vor den Augen der interessierten Besucher gaben einige der in großer Zahl erschienenen Radartisten ihr Können preis.

Bereits im vergangenen Jahr gründete die TG Boppard die neue Abteilung “Mountainbiking”, die insgesamt siebte im Verein. Damit erhielten die meist jugendlicher Radler eine Plattform zum Biken in der Gruppe.

Geld dank “Leaderplus”

In Kooperation mit den Sportlern begann man, nachdem der Antrag zum Bau der Sportstätte durch die Kreisverwaltung angenommen worden war, mit der konkreten Streckenplanung, die wenig später auch baulich umgesetzt wurde. In das Projekt wurden insgesamt – alle begleitenden Baumaßnahmen wie Parkplätze und Wege eingeschlossen – etwa 50 000 Euro investiert, die zu 50 Prozent aus Geldern des EU-Förderprogramms “Leaderplus” stammten. Der Biker-Park allein verschlang 28 000 Euro.

Die Stadt Boppard hat das Projekt von Anfang an wohlwollend begleitet und den Bau aktiv unterstützt. Bei der Realisierung hat die TG Boppard häufig auf ehrenamtliche Helfer zurückgreifen können. Ohne sie wäre die Umsetzung der neuartigen Idee wohl nicht möglich gewesen.

Das sahen die Juroren von “Sterne des Sports” – einer Auszeichnung, die Vereinen aufgrund von innovativen, sportübergreifenden Projekten verliehen wird – wohl genauso. 2006 wurde der TG Boppard zuerst auf regionaler Ebene der “Stern des Sports” in Bronze verliehen.

Anschließend erhielt der Verein bei der überregionalen Auszeichnung im Olympiamuseum in Köln das Preisgeld für den ersten Platz sowie den “Stern des Sports” in Silber. Damit hatte sich die TG Boppard für die bundesweite Preisvergabe in Berlin qualifiziert.

Dabei lobte Bundespräsident Horst Köhler die gute Arbeit und das große Engagement der TG Boppard beim Projekt “Biker-Park”. Durch diese Auszeichnungen wurde vor allem der Einsatz der Menschen, die sich ehrenamtlich engagierten, ins Rampenlicht gerückt.

Bei der offiziellen Eröffnung der Strecke am Wochenende waren sowohl der Vorsitzende der TG Boppard, Dr. Gerd Loskant, als auch Boppards Bürgermeister Dr. Walter Bersch anwesend.

In seiner Eröffnungsrede betonte der Bürgermeister immer wieder den Stellenwert der “Initiative zurück zur Natur”, die seiner Meinung nach dringend erforderlich sei, um eine “sehr technisch begeisterte Jugend dem Naturraum Wald wieder anzunähern”. Ein wichtiger Punkt, der seiner Meinung nach auch einen verändernden Eingriff in den Naturraum des Weltkulturerbes durchaus rechtfertigt. Dr. Gerd Loskant, der im Hauptberuf als Leiter des Forstamtes Boppard fungiert, äußerte sich ebenfalls nur positiv über die Anlage. “Dadurch, dass die Jugend hier mit der Natur identifiziert wird, lernt sie, die unterschiedlichen Interessen zu verstehen, sich als Teil der Natur zu verstehen und sich dementsprechend zu verhalten,” so Loskant.

Herrliche Lage

Der Park hat sich bereits in seinem Probejahr zu einem echten Kommunikationszentrum der Spezialsportler etabliert und lockt viele Sporttouristen in die Rheinstadt. Durch die Lage unmittelbar neben dem “Vierseenblick” befindet sich das Gelände ohnehin in einem gut besuchten Tourismusgebiet, was das mögliche Problem der Störung des Raumes ausschließt.

Von den Flugkünsten der oft noch sehr jungen Biker waren alle Anwesenden sichtlich angetan. Mit den Worten “Ich wäre auch dabei gewesen, wäre ich 40 Jahre jünger”, gab Bersch abschließend wohl stellvertretend für die meisten Bopparder zu verstehen, dass man mit der Realisierung des Projekts einen wahren Glücksgriff gemacht hat und stolz darauf sein kann, dass man in Gemeinschaftsarbeit ein Projekt erfolgreich abgeschlossen hat, an das sich andere wohl gar nicht gewagt hätten.

   Manuel Lohmann

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 11.04.2007

Arbeiten am neuen Stützpunkt in Buchholz gehen zügig voran – Projekt kostet rund 880 000 Euro

Bauhof wächst

Domizil für Forstarbeiter

BOPPARD. Die Rohbauarbeiten am Bauhofstützpunkt in Buchholz sind in vollem Gange. Auf einem städtischen Grundstück zwischen Autobahn, Hunsrückhöhenstraße und und der Buchholzer Straße entsteht derzeit ein neues Funktionsgebäude als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Bauhof in der Ohlenfeldstraße.

Der bisherige Bauhofstützpunkt Buchholz entspricht im Hinblick auf die Arbeitsstättenrichtlinien nicht mehr den Vorschriften der Berufsgenossenschaft und des Gemeindeunfallversicherungsverbandes.

Darüber hinaus fehlen überdachte Einstellplätze für Fahrzeuge, Geräte und Arbeitsmaschinen. Mehrere Außenlager des städtischen Bauhofes, eines davon im Bereich “Kasseling”, werden künftig aufgelöst und in das Gelände des neuen Bauhofstützpunktes Buchholz integriert. Diese Zentralisierung wird zu verbesserten Arbeitsabläufen führen. Neben den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes wird das Gebäude mit Werkstätten und Sozialräumen auch den Waldarbeitern des Forstamtes Boppard zur Verfügung stehen. “Vor allem für die Mitarbeiter des Bauhofes und des Forstes, die ihre Aufgaben bei Wind und Wetter erledigen müssen, wird sich die Situation durch die neuen Sozialräume und die bald gegebenen Arbeitsbedingungen grundlegend verbessern. Demnächst haben wir im Bauhofstützpunkt Buchholz, der die städtischen Aufgaben im Niederkirchspiel wahrnimmt, optimale und zeitgemäße Bedingungen”, so Bürgermeister Dr. Walter Bersch bei der Besichtigung der Baustelle.

Die Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf 880 000 Euro. Das Land bezuschusst den Neubau mit 100 000 Euro. Der neue Stützpunkt soll Ende des Jahres fertig sein.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 12.04.2007

Bopparder Senioren erkunden den Rhein

Stadt bietet Schiffstouren für ältere Mitbürger an

BOPPARD. Gemeinsam mit den jeweiligen Ortsvorstehern lädt Bürgermeister Dr. Walter Bersch auch in diesem Jahr alle Seniorinnen und Senioren ab dem 65. Lebensjahr sowie deren Ehe- oder Lebenspartner zu einem Ausflug ein. Zunächst erfolgt eine rund vierstündige Schiffstour mit dem Motorschiff “Rheinfels” zum Deutschen Eck und zurück.

Beim anschließenden Empfang, der wegen Umbau der Stadthalle im Karmelitergebäude stattfindet, werden gegrillte Leckereien und erfrischende Getränke gereicht. Für musikalische Unterhaltung ist bestens gesorgt.

Bürgermeister Dr. Bersch ist zuversichtlich, dass die Ausflüge wie in den Vorjahren ein schönes Erlebnis für alle Beteiligten werden.

Die Seniorenausflüge finden an folgenden Terminen statt: Freitag, 4. Mai für die Ortsbezirke Bad Salzig, Hirzenach, Holzfeld, Rheinbay und Weiler, Mittwoch, 9. Mai für Buchholz, Herschwiesen, Oppenhausen und Udenhausen sowie am Freitag, 11. Mai für die Senioren aus der Kernstadt und Buchenau.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 18.04.2007

Auch in Boppard ist Tafel gedeckt

Gestern öffnete die nunmehr sechste Ausgabestelle von Lebensmitteln an Bedürftige im Rhein-Hunsrück Kreis ihre Tür

1400 Menschen nutzen wöchentlich das Angebot der fünf Ausgabestellen der Rhein-Hunsrück-Tafel im Kreis. Gestern kam Boppard als sechster Standort hinzu. Damit wurde die letzte Lücke im Versorgungsnetz geschlossen.

BOPPARD. “Lebensmittel verschenken statt vernichten.” Diesem Motto folgt der Verein “Rhein-Hunsrück-Tafel” und verteilt Lebensmittel an Bedürftige. Gestern wurde in Boppard in der Karmeliterstraße 11 die sechste Tafel im Kreis eröffnet. Weitere Tafelausgabestellen gibt es in Kirchberg, Kastellaun, Halsenbach, Oberwesel und Simmern. 43 Prozent der Kundschaft sind Kinder.

Kostenfrei hat die Stadt Boppard die vor einigen Monaten erworbene Immobilie in der Karmeliterstraße vorübergehend zur Verfügung gestellt. Umfangreicher als geplant war die Renovierung der Räumlichkeiten, zumal die Bestimmungen des Lebensmittelrechts zu berücksichtigen waren. “Die Einrichtung ist ein wichtiger Beitrag für die zusätzliche Unterstützung der Bedürftigen”, lobte der Bopparder Bürgermeister Dr. Walter Bersch das Engagement der “Tafelritter”.

“Überwiegend die Kinder profitieren von der Arbeit der sechs Tafeln”, betonte Tafelvorsitzender Ludwig Geissbauer bei der offiziellen Einweihung mit Segnung der Räumlichkeiten durch Pater Thomas.

Großer Andrang herrschte gestern in der Karmeliterstraße, als sich pünktlich um 11 Uhr die Ladentür der Tafel öffnete. Mehr als 20 Bedürftige mit ihren entsprechenden Bewilligungsbescheiden über Arbeitslosengeld II (Hartz IV), Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, Grundsicherung oder kleiner Rente warteten geduldig auf Einlass. Mit voll gepackten Taschen oder Kartons verließen sie fünf bis zehn Minuten später wieder die Ausgabestelle.

Ortsansässige Bäckereien, Supermärkte und Einzelhändler unterstützen die Tafel mit ihren Waren. Neun Fahrer transportieren die Waren in Privatfahrzeugen oder mit dem tafeleigenen Fahrzeug, das sich die Halsenbacher und Bopparder teilen. Ein Supermarkt in Kamp-Bornhofen wird mit Hilfe der Bopparder Fähre angefahren. Die Fahrten für das Transportfahrzeug und Fahrer sind jede Woche kostenlos.

24 Helferinnen und Helfer sortieren, packen aus, räumen ein und geben die Lebensmittel aus. Arbeitsbeginn am Ausgabetag ist bereits um 7 Uhr. Besonders auf die Hygienerichtlinien achten die ehrenamtlichen Kräfte.

Ob frische Möhren, Paprika, Rettich, ein Laib Brot, Brötchen, Teilchen, Chips, Süßwaren, Hygieneartikel oder Wurst und Trockenprodukte wie Zucker oder Mehl – ein reichhaltiges Sortiment steht im Tafelladen zur Verfügung. Alkohol ist grundsätzlich nicht im Sortiment. Verderbliche Reste werden nach dem “Einkaufstag” entsorgt. Teilweise werden Backwaren eingefroren.

Ein ausgeklügeltes Nummernsystem verhindert zukünftig lange Warteschlangen an der Ladentür. Jeder Kunde erhält eine Kundennummer. In einem Einkaufsplaner sind die Einkaufszeiten für jeden einzelnen Kunden übersichtlich dargestellt.

Suzanne Breitbach

Wer sich als Fahrer oder Helfer in der Ausgabestelle der Bopparder Tafel ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich an Hildegard Seifert, Tel. 06742/81352, oder Gilbert Kluwig, Tel. 06742/5283, wenden.

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 25.04.2007

Park-Problem in Boppard bleibt

Werbegemeinschaft lehnt die Einschränkung der Parkdauer auf höchstens eine Stunde ab – Bersch verteidigt Neuregelung

Parken in Boppard war, ist und bleibt ein Problemfall. Jetzt hat die Stadtverwaltung auf drei gebührenpflichtigen Parkplätzen im Stadtkern die Höchstparkdauer auf eine Stunde begrenzt. Das sorgt für Unmut in der Bevölkerung. In einigen Geschäften liegen Unterschriftenlisten gegen die Neuregelung aus.

BOPPARD. Gegen die Höchstparkdauer von einer Stunde auf dem Bopparder Marktplatz, an der Alten Burg und auf dem Parkplatz in der Steinstraße regt sich Widerstand bei Bürgern und Geschäftsleuten. Die Werbegemeinschaft lehnt das kostenpflichtige Kurzzeitparken kategorisch ab und plädiert stattdessen für ein kostenloses halbstündiges Parken.

“Die Dauer von nur einer Stunde ist unserer Meinung nach zu kurz, um Erledigungen in den meisten Geschäften der Stadt zu machen. Ein Besuch beim Friseur oder ein Einkauf in einem Modegeschäft können schon über eine Stunde dauern”, heißt es im Schreiben der Werbegemeinschaft an Bürgermeister Dr. Walter Bersch. So könne der Gast nicht dazu angehalten werden, länger in Boppard zu verweilen und dort auch einzukaufen. Nach Ansicht der Werbegemeinschaft sollte die Regelung auch nicht probehalber eingeführt werden. “Schon jetzt fühlen sich Gäste vergrault und wollen nicht mehr kommen.”

Die Werbegemeinschaft fragt sich, wieso die Stadt eine solche Regelung beschließt, gleichzeitig aber eine Stadtführung anbietet, die anderthalb Stunden dauert. “Sollen dann die Touristen direkt einen Fünf-Euroschein an die Windschutzscheibe hängen, um die Strafe zu zahlen oder wird dieser Betrag in Zukunft direkt bei der Stadtführung kassiert?”

Bersch räumt ein, dass die Neuregelung für so manchen Bürger – vor allem die Anwohner des Marktplatzes – eine “einschneidende Veränderung” darstelle. Dennoch hält er die Maßnahme für dringend erforderlich. “Wer jetzt auf den Marktplatz fährt, bekommt auch einen Parkplatz.” Das ist für den Bürgermeister der entscheidende Punkt. Früher seien die Parkplätze auf dem Marktplatz an der Burg und an der Steinstraße von Dauerparkern belegt gewesen. Es müsse aber im Stadtkern möglich sein, für kurze Zeit sein Fahrzeug abzustellen. Vor dem Hintergrund, dass im Bopparder Stadtkern 350 Stellplätze fehlten – das sei definitiv festgestellt worden -, führt nach Ansicht Berschs an der Einführung der Höchstparkdauer von einer Stunde auf diesen drei zentralen Plätzen kein Weg vorbei. Positiver Begleiteffekt: “Es gibt keinen Parkplatzsuchverkehr mehr.”

Als Grundlage für die Begrenzung der Parkdauer dient der Verwaltung der Beschluss des Stadtrates vom 27. November, das Parkkonzept in der Innenstadt zu verändern – mit dem Ziel, dass mehr Autofahrer das Parkhaus Marienberg benutzen. In einem ersten Schritt wurden die etwa 20 Parkplätze auf dem vorderen Marktplatz gestrichen.

Die Werbegemeinschaft hat eine Alternativlösung parat: Die erste halbe Stunde soll als “Brötchen-Parkzeit”" kostenlos gestaltet werden. Dann könnten viele Kurzparker die Parkplätze nutzen. Eine mindestens zweistündige gebührenpflichtige Parkzeit soll folgen. “Da die Kontrollen sowieso erhöht werden sollen, ist auch die Einhaltung dieser Regelung gewährleistet.”

Für die “Brötchen-Lösung” wie in Koblenz sieht Bersch keinen Anlass. Dort sei das Parken um ein Vielfaches teurer. Zudem seien anders als in Koblenz viele kostenlose Parkplätze in Boppard vorhanden.    Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 26.04.2007

Partner wollen Bahnhof sicherer machen

Stadt, Polizei und Bundesbahn ziehen in Boppard an einem Strang: Die Vereinbarung soll helfen, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen

Der Hauptbahnhof Boppard sowie der DB-Haltepunkt Bad Salzig sind Mittelpunkte des sozialen Lebens, die täglich von vielen Menschen frequentiert werden. Auch die weiteren DB-Haltepunkte in Buchholz, Fleckertshöhe, Boppard-Süd und Hirzenach sind für den öffentlichen Personennahverkehr bedeutend. An diesen Anlaufstellen wollen die beteiligten Behörden und Einrichtungen die Sicherheit erhöhen.

BOPPARD. Die Stadt Boppard, die Polizeiinspektion Boppard, die Bundespolizeiinspektion Koblenz sowie die Deutsche Bahn haben eine “Ordnungspartnerschaft” unterzeichnet. Durch eine stärkere Kooperation wollen die Behörden und Einrichtungen sichere Bahnhöfe gewährleisten. Die Sicherheit der Nutzer des Hauptbahnhofs Boppard sowie der DB-Haltepunkte und deren Umfeld soll dabei erhöht werden.

Wesentlicher Bestandteil der Kooperation ist der regelmäßige Austausch von Informationen und Erfahrungen. Es sollen Lagebilder erstellt und Präventionsstrategien auf gemeinsamer Grundlage erarbeitet werden.

Die Kooperation ist auf Dauer angelegt. Mit Hilfe von Tourenplänen sollen die Bahnhofsbenutzer mehr Sicherheit und ein besseres Gefühl bei der Nutzung der Anlagen bekommen. Bereits heute dient die Toilettenanlage an der Unterführung der Stadt Boppard als öffentliches WC. Auch den Bahnhofsvorplatz reinigt der Bauhof der Stadt Boppard täglich mit der Kehrmaschine.

“Alle Beteiligten haben unmittelbare Einwirkungsmöglichkeiten. Der formelle Vertrag ist ein wichtiges Zeichen,” so Bürgermeister Walter Bersch. Der Bopparder Polizeichef Robert Karen erläuterte die Sicherheitspartnerschaft zwischen Stadt Boppard und der Polizeiinspektion, die bereits im dritten Jahr nicht nur auf dem Papier existiert. “Der Bahnhofsbereich sollte nicht aus dem Blickfeld der Behörden geraten. Signale, die wir aus der Kernstadt erhalten haben, wurden umgesetzt und wirken sich sehr positiv aus, auch im Hinblick auf Straftaten”, so Karen.

Besonders starkes Interesse an Ordnung rund um die Bahnhöfe hat auch die Bundespolizei, wie Peter Herweg von der Inspektion Koblenz unterstrich. “Allerdings sind wir personell schwach besetzt. Daher ist die Ordnungspartnerschaft auch für uns von großem Interesse. Niemand soll bei Tag oder bei Nacht Angst haben”, betonteHerweg.

Hans-Peter Kohlbecker, Leiter Bahnhofsmanagement der DB aus Koblenz, bedauerte, dass die Nutzung des Bahnhofsgebäudes im Sande verlaufen sei. “Das Areal soll aufgewertet werden. Dazu gehört, dass der Regio-Bahnhof in Boppard wieder mit Leben gefüllt wird,” äußerte Kohlbecker einen Wunsch für die Zukunft.

Suzanne Breitbach

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 26.04.2007

Sterne weisen den Weg zur Gastlichkeit

119 Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in Boppard sind klassifiziert – Bei Service und Einrichtung gibt es bei vielen Betrieben Nachholbedarf

Über dem Bopparder Gastgewerbe funkeln die Sterne. Mehr als 100 Betreiber von Unterkunftsbetrieben können sich mit Zertifikaten schmücken.

BOPPARD. Hoch erfreut ist die Bopparder Tourist-Information (TI) über die außerordentlich gute Beteiligung der Bopparder Unterkunftsbetriebe an den verschiedenen bundesweiten Klassifizierungssystemen.

Von insgesamt 124 Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen bzw. Ferienhäusern können sich 119 mit Sternen schmücken. Damit sind bis auf wenige Ausnahmen fast alle Bopparder Hotelbetriebe im Rahmen der “Deutschen Hotelklassifizierung” zertifiziert.

Diese Bewertung erfolgt nach bundesweit einheitlichen Kriterien des “Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). In Boppard sind zwei Hotels mit vier Sternen, acht Hotels mit drei Sternen, 17 Hotels mit zwei Sternen und vier Hotels mit einem Stern ausgezeichnet.

Bei der Klassifizierung der Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Privatzimmer nach den Kriterien des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) ist das Bild ähnlich. Auch hier haben sich bis zum heutigen Tage fast alle 72 Betriebe dieser Kategorien in Boppard an der Klassifizierung beteiligt.

Aktuell gratulieren darf man der Pension “Schinderhannes und Julchen”, die in der Nachklassifizierung vor wenigen Tagen einen Sprung von zwei auf drei Sterne machen konnte. Bei den Ferienwohnungen hat sich das Vier-Sterne-Segment mit der Neuklassifizierung der Ferienwohnung Stobbe vergrößert.

Bürgermeister Dr. Walter Bersch zeigte sich erfreut über die gute Klassifizierungsrate in Boppard, die er u.a. auf das unermüdliche Engagement des Vorstandes des Hoga Boppard in den vergangenen Jahren zurückführt. Doch dürfte, so Bersch, dieses gute Ergebnis aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei zahlreichen Unterkunftsbetrieben in der Region einen hohen Investitionsstau gibt. “Zahlreiche Betriebe haben gerade in Bereichen wie Servicequalität sowie Mobiliar und Einrichtung Nachholbedarf”, ergänzte Peter Adler, Leiter der TI Boppard.

Diese für Gäste wichtigen Faktoren werden durch die klassischen Klassifizierungen nicht bewertet. Dafür gibt es die Initiative Servicequalität des Landes Rheinland-Pfalz, an der sich jeder Betrieb beteiligen kann. “Die Klassifizierung nach Dehoga- oder DTV-Kriterien ist aber der erste Schritt in die richtige Richtung”, so Adler abschließend.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 05.05.2007

Die Stadt gibt nach: Parkzeit wird auf zwei Stunden erhöht

Bopparder Geschäftsleute konnten den Bürgermeister überzeugen

BOPPARD. Proteste der Bürger und der Widerstand der Geschäftsleute zeigten Wirkung: Die von der Stadt festgelegte Höchstparkzeit von einer Stunde auf dem Marktplatz, dem Burgplatz und dem Areal in der Steinstraße hat bereits nach zwei Wochen ausgedient. Im Laufe der nächsten Woche wird die Parkdauer auf zwei Stunden angehoben, sagte Bürgermeister Dr. Walter Bersch auf Anfrage unserer Zeitung. Die gebührenpflichtige Parkzeit soll um 18 statt um 19 Uhr enden.

Diese “Reform der Reform” ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen Stadt und Gewerbetreibenden am Donnerstagabend, das auf Initiative von Nicole Weiser (Modehaus Stammer) zustande kam.

Die Stadtverwaltung hat auch aus eigenen Erkenntnissen die Erfahrung gemacht, dass die einstündige Höchstparkzeit nicht den gewünschten Effekt erzielte und stattdessen so manchen Autofahrer vergraulte: Messungen am Donnerstag haben ergeben, dass auf dem Marktplatz im Tagesdurchschnitt zwischen acht und 20 Parkplätze frei waren.

Letztlich haben die rund 40 anwesenden Einzelhändler die Vertreter der Stadt davon überzeugt, die Höchstparkdauer auf den drei zentralen Plätzen auf zwei Stunden festzusetzen. Dies soll jetzt streng kontrolliert werden.    (ww)

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 09.05.2007

Bopparder üben weltweite Solidarität

Bürger der Stadt unterstützen gemeinsam mit dem Land die “Millenniumsziele” der Vereinten Nationen gegen Armut und für Partnerschaft

Die Welt rückt zusammen. “Globalisierung” lautet das Zauberwort. Dabei geht es nicht nur um die wirtschaftliche Verflechtung. Auch die Menschen benötigen ein weltweites Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Bopparder klinken sich ein in das globale Netzt der Solidarität.

BOPPARD. Starken Zuspruch erhielt die Bürgerversammlung im Alten Rathaus zum Thema “Millenniumsziele – Boppard und Rheinland-Pfalz gegen Armut und für weltweite Partnerschaften”. Hintergrund der Veranstaltung sind die Millenniumziele der Vereinten Nationen. Im Jahr 2000 haben die Vereinten Nationen im Rahmen der Millenniumserklärung acht Ziele beschlossen, die bis 2015 erreicht werden sollen. Dabei geht es um die Bekämpfung der extremen Armut, um den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und um elementare Menschenrechte wie Gesundheit und Schulbildung.

Zur Bürgerversammlung eingeladen hatten in einer unkonventionellen Kombination Bürgermeister Dr. Walter Bersch zusammen mit Benno Hellwig, Andrea Maurer und Constanze Nattermann, um durch gemeinsames staatliches und bürgerliches Engagement die Millenniumsziele auch in Boppard auf den Weg zu bringen.

Begrüßen durfte Hausherr Bersch Vertreter aus der Landeshauptstadt Mainz: Dr. Rüdiger Schlaga und Julia Walf von der Landeszentrale für politische Bildung waren eigens angereist, um die Millenniumskampagne vorzustellen, die zurzeit Rheinland-Pfalz bewegt und in einem Aktionswochenende im September in Mainz ihren Höhepunkt finden wird.

Daneben war Landrat Bertram Fleck anwesend, um genauso wie die Rektorin Maria Bersch von der Michael-Thonet-Grundschule, Maria Wagner von der Kindertagesstätte St. Klara, Doris Brühl von Solwodi und Heike Kühn-Hennequin von der neu gegründeten Ortsgruppe “Plan-Deutschland” nachhaltige Hilfsprojekte vorzustellen.

Ob Schulbauten, Ausbildungspatenschaften, Pflege und Betreuung schwer traumatisierter Kinder und Witwen in Ruanda, ob Mithilfe beim Aufbau eines bolivianischen Krankenhauses – alle Akteure konnten überzeugen. Die Projekte aus der Mittelrhein-Region schenken Hilfe und Hoffnung in den ärmsten Ländern dieser Welt. Sie ermöglichen den Erwerb von Bildung, versetzen damit Kinder in die Lage, eine bessere Zukunft zu erfahren, vermitteln Hilfe zur Selbsthilfe. Und nicht zuletzt bereichern sie die Hilfeleistenden selbst durch wertvolle Einblicke in andere Kulturen und andere Lebensformen. Etliche Anwesende waren spontan bereit, in einem “Aktionskreis Millenniumsziele” die Projekte auf kreative Weise voranzutreiben und im September in Mainz an dem Aktionswochenende zur Millenniumskampagne teilzunehmen.

Weitere Informationen sind erhältlich bei Dr. Walter Bersch, Tel. 06742/103 32, Benno Hellwig, Tel. 06742/922 100, Andrea Maurer, Tel. 06742/ 804 869 und Constanze Nattermann, Tel. 06742/4702.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 19.05.2007

Senioren auf großer Fahrt

Mehr als 700 ältere Bürger erlebten vergnügliche Stunden bei den insgesamt drei Bopparder Seniorentagen.

BOPPARD. Bürgermeister Dr. Walter Bersch und die Vorsteher aller zehn Ortsbezirke der Stadt Boppard hatten auch in diesem Jahr “ihre” Bopparder Senioren zu drei Seniorentagen eingeladen. Den Auftakt bei Sonnenschein machten die südlichen Ortsbezirke Bad Salzig, Hirzenach, Holzfeld und Weiler. Auch beim zweiten Seniorentag, an dem die älteren Bürger des Niederkirchspiels teilnahmen, herrschte ideales Wetter für die dreistündige Schifffahrt mit der Hebel-Linie zum Deutschen Eck nach Koblenz und zurück. Der dritte und letzte Ausflug, dieses Mal für die älteren Mitbürger des Ortsbezirks Boppard, war begleitet von heftigen Stürmen, die über das Rheintal fegten. Nach der Schifffahrt ging es ins Karmelitergebäude. Dort wurden die Teilnehmer der Seniorentage bereits vom “Gastro-Team”, bestehend aus Verwaltungsmitarbeitern und Helfern aus den Ortsbezirken, erwartet.

Bei Bier, Wein, Bratwurst, Salaten und Brötchen genossen die Senioren den Tag, der musikalisch umrahmt wurde vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzig, der Bopparder Band “Flair” und dem Musikverein Holzfeld. “Die Seniorentage sind mittlerweile aus unserem Jahresprogramm nicht mehr wegzudenken. Es freut mich, dass eine solch stolze Zahl unserer älteren Mitbürger der Einladung gefolgt ist. Ich danke allen Helfern für ihren Einsatz. Sie haben mit dazu beigetragen, dass wir drei wunderschöne Tage zusammen verbracht haben”, resümierte Bersch.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.05.2007

Ein “Stuhlgang” mit vielen Attraktionen

Vielseitiges Programm lockte große und kleine Besucher am Wochenende zum Bopparder Mai – Musik, Show-Auftritte und geöffnete Geschäfte

Die Bopparder Maiwoche beginnt seit Jahren mit dem Mailauf am Mittwochabend vor Christi Himmelfahrt (wir berichteten). Darüber hinaus sorgen viele weitere Aktivitäten und Aktionen für volksfestähnliche Stimmung im Zentrum von Boppard.

BOPPARD. Offiziell eröffnete Bürgermeister Dr. Walter Bersch zusammen mit Boppard-Citys Ortsvorsteher Martin Strömann am Freitagnachmittag den “Bopparder Mai” mit einem Gitarrenstück. Danach sorgte die Band “Flair” für Unterhaltung. Ab 18 Uhr begann dann der erstmals seit Jahren wieder ins Leben gerufene “Stuhlgang”. Wer keinen eigenen Stuhl mitgebracht hatte, konnte sich bei der Tourist- Information entsprechend versorgen.

So verwandelte sich der Marktplatz vor der Showbühne in eine riesige Picknickfläche. Viele Männer, Frauen und Kinder genossen diese Art Dämmerschoppen mit netten Gesprächen und selbst mitgebrachten Speisen und Getränken.

Aber auch die auf dem Marktplatz präsente Gastronomie hielt ein breites Angebot für die Durstigen und Hungrigen bereit.

Die Band “the 2 of us” sorgte mit Musik aus den 70er und 80er-Jahren für die passende Unterhaltung, bevor das cinema-Team ab 21.30 Uhr mit dem Streifen “Sommer vorm Balkon” das Open Air-Kino eröffnete. Höhepunkt der Maiwoche war für zahlreiche Kinder und Erwachsene aber der Familientag am Samstag.

Unzählige Kinder hatten Regale, Schränke und Schubladen in ihren Kinderzimmern geräumt, um ihre “Flöhe” anzubieten. Der gesamte Marktplatz verwandelte sich in ein buntes Meer kleiner Händlerinnen und Händler. So mancher Flohmarktbesucher ging mit Schnäppchen voll bepackt wieder Richtung Heimat. Erfreuen konnten sich größere und kleinere Kinder bei diversen kostenlosen Aktionen auf dem Marktplatz, darunter Galgenkegeln, Sackhüpfen, Basteln und Werkeln.

Das Besucherinteresse zogen auch die Tischtennis-Aktionen der TG Boppard und die Auftritte der Tanzgruppe “Karaboutija” und des Ballettnachwuchses des TV Bad Salzig auf sich. Der Familientag, auch für kleine Geldbeutel geeignet, sollte wiederholt werden – darüber waren sich viele Besucher am Spätnachmittag einig, zumal die Kinder auf dem autofreien Marktplatz reichlich Platz zum Spielen und Herumtoben hatten, während ihre Eltern unbesorgt noch ein paar Einkäufe in den bis zum Abend geöffneten Geschäften erledigen konnten.

Am Abend waren dann die Erwachsenen zur Party der drei Gastronomen “Römerburg, Severusstube und Falle” auf den Marktplatz geladen.

Die Maiwoche neigte sich am gestrigen Sonntag ihrem Ende zu. Zur Frühschoppen-Zeit sorgte das “Mittelrheinische Jugendblasorchester” auf der Showbühne für Unterhaltung. Ab 13 Uhr schlossen die Händler in der Innenstadt ihre Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag auf und lockten mit diversen Angeboten Unzählige zum Einkaufen in die “Perle am Rhein”.

Auch der Kunsthandwerkermarkt stieß auf großes Interesse bei Touristen und Einheimischen und hielt so manche Überraschung bereit. Die mehrtägige Veranstaltung “Hurra, hurra, der Bopparder Mai ist da” endete mit der Filmvorführung “Boppard – Ein Fußballmärchen”.

   Suzanne Breitbach

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 24.05.2007

Boppard bastelt an Konzept für die Jugendarbeit

Stadtratsfraktionen ziehen für junge Menschen an einem Strang: SPD-Anträge beschlossen – Auch Jugendrat soll kommen

BOPPARD. Die Jugendarbeit in der Stadt Boppard er- hält einen höheren Stellenwert: Der Stadtrat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, dass ein entsprechendes pädagogisches Konzept von der Stadtverwaltung unter Mitwirkung des Kreises erstellt werden soll. Eingebracht hatte den Antrag die SPD, Zustimmung gab es von allen Fraktionen.

Hintergrund: Es wird zunehmend schwieriger, Jugendliche über Einrichtungen wie Vereine oder Jugendgruppen zu erreichen. Stattdessen würden sich immer mehr Jugendliche an bestimmten, von der SPD ausfindig gemachten öffentlichen “Brennpunkten” treffen. “Dazu zählen wir den Bahnhofsvorplatz, den Römerpark und die Ome-Anlagen am Rhein. Auch das Parkdeck Marienberg sowie der Gymnasium-Parkplatz gehören zu den Treffpunkten”, erläuterte Niko Neuser (SPD).

Diese Jugendlichen sind “sozial benachteiligt”, wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Hermann Noe ausführte. Die Cliquenmitglieder verbinde “Orientierungslosigkeit, die mit Alkoholkonsum, Gewaltbereitschaft und Aggression kompensiert wird”.

Um an die Betroffenen heranzukommen und mit ihnen zu arbeiten, sei eine offene Jugendarbeit unumgänglich. Dazu brauche es ein durchdachtes Konzept, wie Noe erklärte. Ziel sei es, die Jugendlichen wieder zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement anzuregen.

Die jugendlichen Gruppen gehören verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und Ethnien an. Auch Deutsche sind dabei. Jürgen Mohr (BfB) brachte es so auf den Punkt: “Es ist unglaublich, wie multikulti diese Brennpunkte sind. Da ist der Gymnasiast mit dem Aussiedler und dem Berufsschüler zusammen – ein seltenes Phänomen in Boppard.”

Ein Betreuer bräuchte also Charisma, um von den Gruppen akzeptiert und respektiert zu werden, glaubt Mohr. “Die Jugendarbeit muss wie eine Feuerwehr arbeiten. Sie muss mobil in den Ortsbezirken und den Brennpunkten unterwegs sein.”

Die Personalfrage rief auch den Bopparder Bürgermeister Walter Bersch auf den Plan: “Es existiert noch eine Jugendpflegestelle. Diese wird gegen Ende des Jahres auslaufen und nicht mehr besetzt.” Zum Abschluss der Diskussion äußerte er sich diesbezüglich positiver: “Ein entsprechender Plan kann – muss aber nicht – eine entsprechende Änderung des Stellenplans bedeuten.”

Noe und Neuser betonten in der Diskussion, dass für eine Gesamtstrategie erst einmal überlegt werden muss, wie die offene Jugendarbeit konkret gestaltet werden soll. Im Anschluss daran könne über Stellen gesprochen werden. Erst dann soll über entsprechende Orte für die Jugendarbeit beraten werden. Dass die Jugendlichen an den Ausarbeitungen beteiligt werden sollen, wurde dann noch einmal von Seiten der CDU betont.

Einig war man sich darin, dass auf die Mitarbeit und das Engagement von jungen Menschen in einem Jugendrat keinesfalls verzichtet werden kann. Ein weiterer SPD-Antrag, einen solchen in Boppard einzurichten, wurde einstimmig von den Ratsmitgliedern angenommen.

   Katrin Steinert

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 25.05.2007

Marienberger Park erwacht aus Dornröschenschlaf

Mitarbeiter der Bopparder Firma Best bringen im Auftrag der Arge Rhein-Hunsrück die historische Anlage auf Vordermann

BOPPARD. “Großartig, wie schnell der Marienberger Park aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist – eine Wucht im Unesco-Weltkulturerbe. Ich freue mich über das schöne Naherholungsgebiet in Boppard, das wir nun schon sehr schnell der Öffentlichkeit vorstellen können”, so Bürgermeister Dr. Walter Bersch bei einer Begehung des Marienberger Parks mit den Vertretern der Projektträger Firma Best und der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Rhein-Hunsrück.

Das Parkpflegewerk Kloster Marienberg, am 5. Februar vom Stadtrat beschlossen, wird derzeit zügig umgesetzt. Als erste Maßnahme wurden der verschlammte und versandete Teich ausgebaggert, der Zulauf wieder hergestellt und die Uferbefestigung naturnah ausgebildet, um eine erneute Versandung zu verhindern.

Der gesamte Baumbestand des Parks wurde im Rahmen eines parkpflegerischen Gutachtens von dem Wuppertaler Büro Armin Henne kartiert. Ergebnis dieser Kartierung: Es gibt 25 Baumarten und insgesamt 328 Bäume. Fast ein Drittel aller Bäume stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, also aus der Entstehungszeit des Parks. Lediglich sieben Prozent des vorhandenen Baumbestandes waren schwer geschädigt, hatten Faulstellen oder waren brüchig. Diese Bäume wurden jetzt gefällt.

Die Umsetzung des Parkpflegewerkes hat das Integrationsunternehmen Best der Stiftung Bethesda-St. Martin im Auftrag der Arge Rhein-Hunsrück übernommen. Seit nunmehr sechs Wochen sind Tag für Tag 15 Leistungsempfänger von ALG II unter der Leitung von Gärtnermeister Swen Bölts im Einsatz. Das hochmotivierte Team sorgt dabei unter anderem für die Pflege des alten Baumbestandes, den Aufbau eines stufig aufgebauten Gehölzbestandes am Parkrand sowie die Bepflanzung des Uferbereiches rund um den Teich. In den nächsten Tagen werden im oberen Bereich des Parks noch die Wege befestigt, Brückengeländer erneuert und der vorhandene Baum- und Strauchschnitt geschreddert.

Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt, wobei neben dem Marienberger Park auch der Rhein-Burgen-Wanderweg zwischen Boppard und Oberwesel betreut werden wird.

“Am 18. Juni wollen wir anlässlich der Orgelbornkirmes gemeinsam mit der Märkter Nachbarschaft der Bürgerschaft den neuen Marienberger Park vorstellen. Ich bin mir sicher, dass die Bopparder Bürgerschaft vom Ergebnis dieses erfolgreichen Projektes begeistert sein wird, zumal dies erst der Beginn der Pflegemaßnahmen im Marienberger Park ist”, so Bürgermeister Dr. Walter Bersch

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 26.05.2007

Senioren mit dem Schiff auf Tour

Jugendliche aller Bopparder Schulen helfen

BOPPARD. Die Stadt Boppard bietet gemeinsam mit der Beratungs- und Koordinierungsstelle (BeKo) bei der Caritas am Mittwoch, 20. Juni, eine etwa vierstündige Schiffstour für ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen. Eingeladen sind auch jene Personen, die andere – ob ehrenamtlich oder im familiären Umfeld – versorgen. Für Bürgermeister Dr. Walter Bersch ist es wichtig, dass die Pflegenden die Fahrt in Richtung der Loreley als eine Auszeit für sich nutzen: “Wir möchten Ihnen Gelegenheit geben, aus ihrem wertvollen Engagement ein paar zusätzliche schöne Stunden zu gewinnen.”

Damit das so sein kann, ist für tatkräftige Unterstützung gesorgt: Jugendliche aller Bopparder Schulen haben ihre Hilfe angekündigt. Bereits beim “Entern” des eigens gecharterten Schiffes werden Schüler der Regionalen Schule, des Kant-Gymnasiums, der BBS, der Erzieherschule sowie der Realschule Marienberg den Senioren unter die Arme greifen.

BeKo-Mitarbeiterin Irmgard Siemen ist ebenso guter Dinge, dass Jung und Alt gemeinsam eine spannende Fahrt erleben werden. “Bereits zuvor habe ich erlebt, wie gespannt Jugendliche zuhören, wenn sich Ältere an früher erinnerten. Nicht weniger aufmerksam zeigte sich die Großeltern-Generation, wenn Teenager erzählten.”

Um 14 Uhr fährt das Schiff ab. Es wird vor der Pfalzgrafenstein bei Kaub kehrtmachen. Die Ankunft in Boppard ist gegen 17.30 Uhr. Organisatorisch möglich wird der Nachmittag durch die Zusammenarbeit mit den drei ortsansässigen Altenheimen sowie den in Boppard tätigen ambulanten Pflegediensten.

Anmeldung bis 8. Juni unter Tel. 06747/937 70 oder per E-Mail: irmgard.siemen@caritas-sozialstation.de

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 26.05.2007

LEP IV: Bopparder Rat ist dafür

Fraktionen befassten sich mit Landesentwicklungsprogramm – Buchholzer Neubaugebiet deckt Eigenbedarf der Stadt

Derzeit gibt es in Boppard 145 Baulücken. Die meisten davon liegen in Bad Salzig (69) und Boppard-City (47). In Buchholz sind es allerdings nur 3. Weil der Höhenstadtteil so boomt, hat der Stadtrat im März 2006 beschlossen, an der Casinostraße ein weiteres Neubaugebiet auszuweisen. Mit den zahlreichen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange befassten sich die Fraktionen jetzt erneut.

BOPPARD. Im Minutentakt nickten die Fraktionen im Bopparder Stadtrat jetzt die Stellungnahmen aus dem Beteiligungsverfahren der Träger öffentlicher Belange ab, die im Rahmen des Bebauungsplans “Casinostraße/Herrenstücke” in Buchholz angeschrieben worden sind. Von der Kreisverwaltung über die Handwerkskammer Koblenz bis hin zum Eisenbahnbundesamt reichten die insgesamt 15 Beschlussvorschläge, mit denen sich der Stadtrat befasste. “Für das Bebauungsgebiet gibt es bereits 40 Kaufinteressierte”, verdeutlichte Bürgermeister Walter Bersch. Diese stammten überwiegend aus Buchholz und Boppard. “Mit den Bauplätzen decken wir also vor allem unseren Eigenbedarf”, so Bersch.

Die Verbandsgemeinde Emmelshausen sieht dies anders: So schreibt Bürgermeister Peter Unkel in seiner Stellungnahme, dass die Größe des Buchholzer Neubaugebiets mit einer Fläche von 7,7 Hektar und 73 Grundstücken über die Eigenentwicklung des Ortsbezirks Buchholz hinausgehe.

Unkel hegt Zweifel daran, dass sich die Entwicklung von Buchholz hin zu einem Ortsteil mit den Funktionen eines Grundzentrums mit den Zielen des Landesentwicklungsplans III und des Regionalen Raumordnungsplans deckt. “Die zentralörtliche Funktion für den Mittel- und Nahbereich Boppard kommt (demnach) allein der Kernstadt Boppard zu”, formuliert Unkel. Zudem hätte sich die Stadt Boppard mit den Belangen der Verbandsgemeinde mit ihrem Grundzentrum Emmelshausen “in keiner Weise auseinandergesetzt”. Dies haben die Bopparder wohl auch weiterhin vor: Die Fraktionen wiesen den Änderungswunsch der Emmelshausener, die Planungen in Buchholz zu reduzieren, einstimmig zurück.

Dem Landesentwicklungsplan stimmten die Ratsmitglieder einstimmig zu. Boppard kommt seit 1968 als zentralem Ort mit einer entsprechenden Infrastruktur der Status “Mittelzentrum” zu. Zum Mittelbereich Boppard ist die Verbandsgemeinde Emmelshausen als Grundzentrum zugeordnet. Dass dies so eine sinnvolle Einheit ist, betonte Bersch: “Würden Boppard und Emmelshausen als ein mittelzentraler Verbund angesehen, würde das für Boppard 69 000 Euro weniger bedeuten. Aber es geht nicht nur um die Änderung der Finanzzuweisungen. Wir sind uns sehr wohl bewusst, welche Bedeutung wir als Mittelzentrum auch für die Region haben. Vor diesem Hintergrund ist auch der Bebauungsplan Heerstraße/B 9 zu sehen und damit zusammenhängend die Erweiterung des Krankenhauses. Das kostet immerhin rund 1,6 Millionen Euro an städtischen Steuermitteln.”

Elisabeth Storz

 

Rh

ein-Hunsrück-Zeitung vom 16.06.2007

Steht Marienberg vorm Abriss?

Eigentümerin des denkmalgeschützten Gebäudes in Boppard stellte Abbruchantrag – Kreis will das Vorhaben verhindern

Eigentum verpflichtet, heißt es im Grundgesetz. Das gilt erst recht, wenn das Eigentum öffentlichen Schutz genießt. Über Rechte und Pflichten der Eigentümerin des Klosters Marienberg in Boppard wird seit Jahren öffentlich diskutiert. Jetzt hat die Sache eine neue Dimension erreicht.

BOPPARD/KREIS. Die Eigentümerin des Klosters Marienberg in Boppard will das denkmalgeschützte Gebäude abreißen lassen. Ihre Anwälte haben bei der Kreisverwaltung einen Abbruchantrag gestellt. Landrat Bertram Fleck ist empört.

In etwa 15 Jahren können die Bopparder den 900. Geburtstag ihrer einstigen Bürgerstiftung “Kloster Marienbodenberg” feiern. Vorausgesetzt, der Riesenkomplex steht dann noch auf der Anhöhe jenseits der Bahn. Das seit 1979 unbewohnte ehemalige Ursulinenkloster gammelt nutzlos vor sich hin. Der Eigentümerin Helga Deutsch ist es ein Klotz am Bein. Sie möchte es dem Erdboden gleichmachen.

Griff in Privatschatulle

Es sei ihr nicht zumutbar, das Denkmal zu erhalten, denn den voraussichtlichen Investitionen und Bewirtschaftungskosten stünden keine möglichen Nutzungserträge gegenüber, ließ sie über ihre Anwälte verlauten. Daher könne sie die Erhaltungspflicht aus den mit dem Kulturdenkmal erzielbaren Einnahmen nicht erfüllen, ohne ihr sonstiges Vermögen anzugreifen, begründete Helga Deutsch den Abbruchantrag.

“Ich finde diesen Vorgang skandalös”, bewertet Landrat Bertram Fleck gegenüber unserer Zeitung den Abbruchantrag. Habe doch die Eigentümerin 1996 “sehenden Auges” ein Anwesen mit einem riesigen Bauvolumen erworben, das sich in einem fortschreitenden Verfall befand. Sie hätte erkennen müssen, dass erhebliche Folgekosten auf sie zukommen.

Fleck moniert, dass Helga Deutsch sich gegen sämtliche Instandsetzungsverfügungen der Denkmalbehörden gewehrt hat. Erst nach langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzungen konnten notwendige Sanierungen erfolgen. “Wenn nun diese massive Verweigerungshaltung im Abbruchantrag gipfelt, stellt sich für mich die Frage, welche wirklichen Nutzungsabsichten die Eigentümerin von Anfang an verfolgt hat”, wirft der Landrat in den Raum. So einfach könne sich Helga Deutsch der Sozialpflichtigkeit ihres Eigentums nicht entziehen.

In Abstimmung mit den Denkmalpflegebehörden und dem Mainzer Kulturministerium will der Landrat sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen, um den Abriss dieses – wie Fleck formuliert – “einmaligen Kulturdenkmals” zu verhindern.

Als “Frechheit” bezeichnet CDU-Kreisvorsitzender Hans-Josef Bracht den Antrag auf Abbruch des Klosters Marienberg. Da die Anlage bereits ein Denkmal war, als Helga Deutsch sie erwarb, hätte sie eigentlich wissen müssen, was auf sie zukommt. 1996 hatte Helga Deutsch den Marienberg-Komplex mitsamt dazugehöriger Ländereien für 2,7 Millionen Mark ersteigert. Nach Jahren ungeklärter Eigentumsverhältnisse ruhten auf der Unternehmergattin aus Boppard-Hübingen große Hoffnungen der Bopparder, dass sich auf dem Marienberg etwas bewegt. Doch die Hoffnungen wurden enttäuscht.

Kloster ist stadtbildprägend

Eine positive Wendung hatte sich der Vorsitzende des Bopparder Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV), Heinz Kähne, durch die jüngsten Sicherungsmaßnahmen am Gebäude erhofft. Umso überraschter zeigte er sich über die Kunde vom Antrag auf Abbruch. “Ich kann nur hoffen, dass dieser Abriss nicht geschieht.” Das Kloster Marienberg präge wie kein anderes Gebäude in Boppard das Stadtbild. Der VVV-Chef verweist auf die Dominanz des Klosters auf alten Ansichtskarten.

Andererseits ist sich Kähne darüber im Klaren, dass das Gebäude nicht in Gänze zu erhalten ist. Ihm schwebt ein Kompromiss vor, der potenziellen Investoren die Sache erleichtert: Die hinteren Hauswirtschaftsräume, die später angebaut wurden, sollten nicht mehr unter Schutz stehen und daher bei Bedarf abgerissen werden können. Natürlich müssen in seinen Augen das alte Ökonomiegebäude und der Hauptkomplex mit dem Turm unbedingt erhalten bleiben.

Kähne sowie auch Bürgermeister Walter Bersch sehen die Chance, dass vom sanierten Marienberger Park eine Signalwirkung auf das benachbarte Gebäude ausgehen könnte. Ein gepflegtes Umfeld könne für einen Investor Ansporn sein. Gleichwohl hält Bersch eine privatwirtschaftliche Lösung für schwierig. Aber er setzt auf den funktionierenden Denkmalschutz. Der Kreis will jedenfalls auch in Zukunft den Marienberg vorm Verfall bewahren.

Öffentliches Interesse

Die Denkmalschützer befinden sich in Einklang mit der Justiz. Das Koblenzer Verwaltungsgericht hatte im Juni 2004 entschieden, dass unabhängig von den gescheiterten Vermarktungsbemühungen der Eigentümerin ein öffentliches Interesse an der Sanierung bestehe.

Wolfgang Wendling

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 18.06.2007

Udenhausen ist das Maß

Kohlbachhaus: Gelungenes Stück Dorferneuerung

Lange genug hat es gedauert, jetzt ist ein lange gehegter Traum für die Udenhausener Bevölkerung in Erfüllung gegangen. Das “Kohlbachhaus”, das frühere Udenhausener Schulgebäude, ist saniert und wurde um etwa 90 Quadratmeter im Erdgeschoss erweitert.

UDENHAUSEN. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde das Dorfgemeinschaftshaus in Udenhausen offiziell wiedereröffnet. Der neue Bühnenbereich samt Stuhllager sowie die zusätzlichen Umkleideräume waren längst überfällig. Die ehemalige offene Pausenhalle mit Toilettenanlage musste weichen. Dafür ist ein moderner Anbau gelungen, der sich innen und außen harmonisch dem Urgebäude anpasst. Der Jugend ließ Ortsvorsteher Wilfried Schäfer vor seiner offiziellen Begrüßungsansprache den Vortritt. Kindergarten- und Grundschulkinder unter der Leitung von Sabine Ternes und Heike Porz führten zwei Tänze auf.

Danach meldete sich der Ortsvorsteher zu Wort. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit sei der Umbau und die Erweiterung weitestgehend abgeschlossen. Küche, Theke und Beschallungsanlage sind neu. Aber auch viele Kompromisse mussten die Udenhausener eingehen, dazu gehören die Dachausbesserung und die Tatsache, dass im Treppenhaus der alte Fußboden geblieben ist. “20 Firmen waren beteiligt, manchmal bis spät in die Nacht”, so der Ortsvorsteher, der tatkräftig mitgearbeitet hat und die Bauleitung vor Ort unterstützte. “Das Hauptzollamt ermittelte einmal wegen Schwarzarbeit, schnell konnten die Missverständnisse aber geklärt und der Einsatz beendet werden.”

Viel Geld sei in der Erde verarbeitet worden, klärte Ortsvorsteher Schäfer die Anwesenden auf und verwies auf die aufwendigen Kanalarbeiten. “Was uns in Schwung hält, sind die Schwierigkeiten”, war das Motto in Udenhausen. Schwierigkeiten führten immer wieder zu Verzögerungen. Bei der offiziellen Einweihung des Kohlbachhauses gelang dann alles. Daran waren weiterhin beteiligt: der Singkreis Udenhausen unter der neuen Leitung von Dr. Jürgen Böhme, sowie Felicitas Schwörer (Geige) und Mutter Gwendolina (Klavier), die den klassischen Part übernahmen. Die flotten Sohlen auf der neuen Bühne schwangen die Kindertanzgarde und die Tanzgarde unter der Leitung von Jutta Fischer.

Bürgermeister Walter Bersch sprach bei der Einweihung des neuen “Kohlbachhauses” von einem Begriff, der im Stadtrat entwickelt worden war: dem “Udenhausener Standard”: “Die moderne Küchen- und Thekenanlage ist wichtig, um ein funktionstüchtiges Dorfgemeinschaftshaus für Vereine und das kulturelle Leben im Dorf zu fördern. In den nächsten Jahren werden wir in den anderen Dorfgemeinschaftshäusern nachziehen”, blickte er in die Zukunft.

Die Landesregierung hat das Udenhausener Projekt mit 130 000 Euro unterstützt. Mit 585 000 Euro hat die Gesamtmaßnahme zu Buche geschlagen. Als Vertreter der Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion war Baudirektor Rainer Hub nach Udenhausen gereist. “Hier haben wir es mit einem gelungenen Stück Dorferneuerung zu tun. Ein Treffpunkt für Einwohner und Gäste ist hier entstanden. Der Strukturwandel in den Dörfern geht weiter.”

Udenhausen sei ein gutes Beispiel, auch aus Sicht der Landesregierung. “Kosten und Mühen wurden hier gut angelegt. Und der Wanderpokal des schönsten Dorfgemeinschaftshauses geht ja bald weiter – nach Hirzenach,” so der Vertreter der ADD.

Nach der kurzen Ansprache durch Pfarrer Peter Vogt aus Dieblich folgte die Einsegnung der neuen Räumlichkeiten. Die Tanzgarde schwang noch mal das Bein und die Einweihungsfeier klang mit Unterhaltungsmusik der Musikfreunde Boppard-Weiler aus.     (sb)

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 20.06.2007

Der 3,3 Hektar große Marienberger Park ist nach erfolgreicher Rekultivierung seit der Orgelbornskirmes am Montag für die Öffentlichkeit ganz offiziell zugänglich

Das Volk von Boppard nahm Gartenanlage in seinen Besitz

Staatssekretär und Bürgermeister mit den Märkter Nachbarn im Bunde

BOPPARD. Das historische Boppard atmete am Montag Historie – und das in mehrfacher Hinsicht: Der Marienberger Park wurde an der Orgelbornskirmes der Bopparder Bevölkerung übergeben. Damit bot das geschichts-trächtigste Bopparder Fest den Rahmen für ein wahrhaft historisches Ereignis.

Ins Jahr 1420 reichen die Wurzeln der Orgelbornskirmes zurück. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Gartenanlage am Kloster Marienberg entstanden. Während die Kirmes auf der Orgelbornwiese im Eingangsbereich des Parkes durch all die Jahrhunderte Jahr für Jahr nach fester Überlieferung gefeiert wurde, ist der Park in den vergangenene Jahrzehnten in einen tiefen Dornröschenschlaf gefallen.

Ein revolutionärer Akt

Erst zu Beginn des Jahres setzte die Renaissance des unter Denkmalschutz stehenden Landschaftsgartens ein. Am Montag verkündete Bürgermeister Walter Bersch die Vollendung der ersten Phase der Erneuerung des Parkes und übergab ihn den Bürgern. Das war fast schon ein revolutionäres Ereignis: Denn noch niemals zuvor in der Bopparder Geschichte war der Marienberger Park eine öffentliche Anlage. “In den vergangenen Jahrhunderten war der Park nur einmal im Jahr der Öffentlichkeit zugänglich – aber nur den Märkter Nachbarschaften”, blickte Nachbarmeister Michael Frauenberger in die Historie zurück.

Der öffentlich zugängliche Park lässt den Ortsbezirk Boppard enger zusammenrücken. Er ist das Bindeglied zwischen der Kernstadt und Buchenau, machte Bersch deutlich.

Seit seiner Entstehung um 1850 hatte die Anlage in seiner architektonischen Gestaltung eine überörtliche Bedeutung. So wird es auch künftig sein. Der 3,3 Hektar große Marienberger Park hat die besten Aussichten, als einer der herausragenden “romantischen Gärten” das Welterbetal zu bereichern. Bürgermeister Bersch hob die großen Anstrengungen aller Beteiligten bei der Rekultivierung des Parks hervor. Seit 1. April wird mit Eifer gearbeitet. Die Arge Rhein-Hunsrück hat 15 Arbeitsgelegenheiten geschaffen. Projektträger ist das Integrationsunternehmen Best der Stiftung Bethesda.

Die Feierlaune etwas getrübt wurde durch die Absicht der Eigentümerin, das Kloster Marienberg abzureißen. Der Bürgermeister spielte die Angelegenheit herunter. “Ich gehe davon aus, dass das Objekt erhalten bleibt.”

Abbruchantrag trübte Feier

Der Ehrengast bei der Orgelbornskirmes, Joachim Hofmann-Göttig, Beauftragter der Landesregierung für die Welterbestätten, erinnerte daran, dass beim Anerkennungsverfahren des Mittelrheintales als Unesco-Welterbe das Kloster Marienberg ausdrücklich zur Sprache kam. “Der Erhalt des Denkmals ist von großer Bedeutung”, sagte der Staatssekretär. Der direkt am Rhein-Burgen-Wanderweg gelegene Marienberger Park fördere den “langsamen Tourismus”. Dass die Gäste immer länger im Welterbetal verweilen und nicht mehr schnell durcheilen – das gelinge fünf Jahre nach der Unesco-Anerkennung immer besser, und dafür sei Boppard ein gutes Beispiel, meinte der Bopparder Ehrenwinzer.    Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.06.2007

SPD: Baugebot in Bad Salzig ist nötig

Genossen wollen den demografischen Abwärtstrend im Kurort stoppen

Bad Salzig verliert seit Jahren Einwohner. Junge Menschen verlassen den Kurort, um andernorts preiswert zu bauen. In Bad Salzig gibt es kein Neubaugebiet, aber eine ganze Menge Baulücken.

BAD SALZIG. Die Diskussion um den Wohnstandort Bad Salzig ist wieder entfacht. Tatsache ist, dass junge, bauwillige Familien gerne im Kurort blieben. Aber es gibt kein geeignetes Bauland. Bauplätze sind zwar reichlich vorhanden, allerdings befinden sie sich in den Händen von Privatleuten, die keine geeignete Verwertung für das Bauland haben. Deshalb fordert der SPD-Ortsverein Bad Salzig/Weiler ein Baugebot für Bad Salzig.

Nach Erkenntnis der SPD-Basis gibt es Eigentümer von geeigneten Baugrundstücken, die Hunderte von Kilometern entfernt wohnen und wohl keinen Gedanken daran verschwenden, nach Bad Salzig zurückzukommen. Andere nutzten das kostbare Bauland als Gemüsegarten. Derweil werde es aufgrund der aktuellen Bevölkerungsentwicklung immer kritischer für den Kurort.

Wie es aussieht, soll im Sommer die erste Kindergartengruppe geschlossen werden. Wann es in der Bad Salziger Grundschule nur noch eine Klasse pro Jahrgangsstufe gibt, ist nach Ansicht der Genossen auch schon in etwa abzuschätzen. Aber auch das Kultur- und Vereinsleben, das sich wahrlich sehen lassen könne und auf das die Bad Salziger stolz sind, werde diese Entwicklung zu spüren bekommen.

“Ob es in Bad Salzig in zehn Jahren noch vier Musikvereine geben wird, ist aufgrund der demografischen Entwicklung sehr fraglich”, meint die SPD. Sicherlich hätten andere Orte und Gemeinden entlang des Rheines ähnliche Probleme. Allerdings gebe es in Bad Salzig auch Lösungen, um diesen Trend zu verzögern. Eine Initiative der Stadt Boppard zur Erschließung von neuem Bauland im letzten Jahr sei aber ohne Erfolg geblieben. Der SPD-Ortsverein Bad Salzig/Weiler ist zu dem Entschluss gekommen, dass es sinnvoller ist, die vorhandenen Baulücken zu schließen, als weitere Streuobstwiesen rund um Bad Salzig in Bauland umzuwandeln.

Für die 52 Baulücken im Baugebiet “Ellig”, sieben Baulücken “Im Blütenhain” und acht “Unten auf der Aab” soll durch die Stadt Boppard ein Baugebot ausgesprochen werden, beantragt die SPD für die kommende Ortsbeiratssitzung. Damit das Baugebot realisiert wird, ist aber ein Beschluss des Stadtrates erforderlich. Der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Peter Gras bat Bürgermeister Walter Bersch um Unterstützung beim Thema Baugebot für Bad Salzig.

Die SPD-Fraktion hofft auf eine breite Unterstützung im Bad Salziger Ortsbeirat. Schließlich gehe es darum, den Abwärtstrend in der Rheingemeinde zu stoppen und den negativen Entwicklungen entgegenzutreten.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 29.06.2007

Finanzspritze fürs Stadion

Dank einer Landeszuwendung von 196 000 Euro werden in Boppard nun Tribüne und Umkleide saniert

Gute Nachricht aus Mainz: Das Land fördert auch die Sanierung des Umkleidegebäudes und der Tribüne im Bomag-Stadion Boppard.

BOPPARD. Nach der Anlage des Naturrasenplatzes und des Kunstrasenplatzes im Bomag-Stadion in Boppard-Buchenau in den Jahren 2001 und 2002 fehlten nur noch ein passendes Umkleidegebäude und eine ansprechende Zuschauertribüne. Beides soll nun im Rahmen des dritten Bauabschnitts der Stadion-Sanierung erfolgen. Hierzu gab nun der Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Sport Roger Lewentz grünes Licht, indem er Bürgermeister Walter Bersch die schriftliche Förderzusage über einen Landeszuschuss in Höhe von 196 000 Euro bei einem Besuch in Boppard aushändigte. Darüber hinaus wird mit einer Kreiszuwendung in Höhe von 49 000 Euro gerechnet.

Nach der Generalsanierung des Umkleidegebäudes wird die ehemalige Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss zukünftig für besondere Vereinsaktivitäten und Fortbildungsmaßnahmen genutzt werden können. Das Untergeschoss wird als eigentlicher Umkleidebereich und Sanitärtrakt grundlegend saniert, wozu ein behindertengerechtes WC zusätzlich geschaffen wird.

Da das vorhandene Umkleidegebäude mit seinen Abstellmöglichkeiten und Aufenthaltsbereichen in mehr als 200 Meter Entfernung zum neuen Kunstrasenplatz liegt, soll dort eine Unterstellmöglichkeit für die Sportler mit einem zusätzlichen WC errichtet werden. Die derzeitige achtstufige Tribünenanlage mit einer Länge von rund 100 Metern wird aufgearbeitet werden.

Die gesamte Baumaßnahme wird nach Angaben der Verwaltung über 600 000 Euro kosten, wobei die Landeszuwendung in Raten in den Jahren 2009 bis 2011 an die Stadt ausgezahlt wird. Bürgermeister Walter Bersch wird sich jedoch darum bemühen, dass die Arbeiten schon früher ausgeführt werden können, wenn sie die Stadt Boppard vorfinanziert.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 04.07.2007

Bad Salzig: Bauen ist Gebot der Stunde

Bopparder Stadtrat sprach sich für die Erschließung eines Wohngebietes im Kurort aus – Lücken auf dem “Ellig” sollen zügig geschlossen werden

Seit Mitte der 90er-Jahre verliert Bad Salzig kontinuierlich Einwohner. Zudem ist die Bevölkerung des zweitgrößten Bopparder Stadtteiles überaltert. Bislang fehlte den Kommunalpolitikern ein Konzept, um gegenzusteuern. Jetzt ist Abhilfe in Sicht – in Form einer Doppellösung.

BOPPARD. Ein Neubaugebiet mit 25 Häusern soll in Bad Salzig entstehen. Das hat der Bopparder Stadtrat auf Antrag der Bürgergruppe (BG) bei nur einer Gegenstimme beschlossen. Zugleich folgte das Gremium mit knapper Mehrheit dem Begehr der SPD-Fraktion, ein Baugebot für die 67 Baulücken in den Wohngebieten “Auf dem Ellig”, “Blütenhain” und “Unten auf der Aab” anzuordnen. Mit diesen beiden Beschlüssen hat es jetzt die Stadtverwaltung in der Hand, Bauwilligen im Kurort den Boden zu bereiten.

Hintergrund sämtlicher Bemühungen um Bauland in Bad Salzig ist der seit Jahrzehnten andauernde Bevölkerungsrückgang im Kurort. 1973 hatte Bad Salzig 3424 Einwohner. Jetzt sind es nur noch 2680. In den vergangenen zehn Jahren sank die Einwohnerzahl um 269. Dabei gibt es in Bad Salzig einen Bedarf an Bauland. Dies belegen Nachfragen in der Stadtverwaltung und auch die Tatsache, dass mehr als ein Dutzend Bad Salziger im benachbarten Weiler gebaut hat.

Eine wichtige Vorarbeit für Bautätigkeit im immer noch zweitgrößten Ortsbezirk hat die Stadt Boppard durch den neuen Flächennutzungsplan geleistet. Dort sind für Bad Salzig Flächen von insgesamt 8,3 Hektar für Neubaugebiete ausgewiesen. Die Stadtverwaltung hat sich auch schon darum bemüht, von den Eigentümern der betroffenen Grundstücke, die zurzeit landwirtschaftlich genutzt werden, Flächen zu erwerben, und zwar zu einem Preis von 18 Euro pro Quadratmeter. Allerdings schlugen die meisten das Angebot aus.

Für die Bürgergruppe sind diese Bemühungen der Verwaltung um Bauland bei weitem nicht ausreichend. BG-Vorsitzender Jürgen Schneider hält ein “aktives Baulandkonzept” für nötig, um “Bauwilligen Wohnbauland möglichst preiswert zur Verfügung zu stellen”. Nur damit könne verhindert werden, dass sich, so Schneider “Bad Salzig zu einem kollektiven Altenheim entwickelt”. Die Stadt soll offensiv das Aufkaufen von Grund und Boden betreiben. Nur wenn die Stadt zu hundert Prozent Eigentümerin der Flächen ist, soll das Areal als Bauland ausgewiesen werden, forderte Schneider. Das von der SPD favorisierte Baugebot – es wurde vom Ortsbeirat Bad Salzig abgelehnt – hält die Bürgergruppe nicht für das geeignete Mittel, möglichst schnell und unbürokratisch zu Bauland zu kommen. Zudem bedeute das Baugebot letztlich eine “Enteignung”. So sah es auch die CDU-Fraktion. Ihr Sprecher Werner Nick sieht darin nichts weiter als eine “Drohgebärde”, die das eigentliche Ziel der Bemühungen untergräbt.

Für die SPD ist das grundsätzliche Baugebot für alle baureifen Grundstücke in den schon lange existierenden Bad Salziger Neubaugebieten ein probates Mittel, um endlich zu Bauland zu kommen und die “Fehlentwicklung” in der Vergangenheit zu korrigieren. Derzeit sind 67 Grundstücke in den drei betreffenden Wohngebieten nicht bebaut: 52 “Auf dem Ellig”, 7 im “Blütenhain” und 8 “Unten in der Aab”. 67 Baulücken bedeuteten für die Stadt auch entgangene Einnahmen von jährlich 110 000 Euro, meint die SPD.

Bürgermeister Dr. Walter Bersch war bemüht, das Baugebot von seinem Schreckgespenst zu befreien. Nur ein Drittel der Grundstücke würde erfahrungsgemäß einem Baugebot zugeführt. Denn es müsse jeder Einzelfall geprüft werden. “Hätten wir vor Jahren darauf gedrängt, dass im Ellig mehr Grundstücke bebaut würden, hätte Bad Salzig mehr Einwohner”, so der Bürgermeister. Auch machte er anhand der Statistik deutlich, dass der Bevölkerungsverlust von Bad Salzig von 21,7 Prozent seit 1973 kein spezifisches Bad Salziger Problem darstelle. Im Ortsbezirk Boppard habe die Einwohnerzahl im gleichen Zeitraum um 21,2 Prozent abgenommen, im rechtsrheinischen Kaub sogar um mehr als 40 Prozent. Bersch sprach von einem mittelrheinischen Gesamtproblem.

   Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 20.07.2007

Der Rhein verbindet die Generationen

120 Senioren und 90 Schüler gemeinsam auf Tour

BOPPARD. 90 Schüler zwischen 14 und 25 Jahren, 15 hauptamtliche Kräfte aus Senioreneinrichtungen und Pflegediensten, 15 Ehrenamtliche, die sich um ältere oder kranke Menschen bemühen, und dazu 120 Senioren: Eine Schiffstour für betagte Bopparder wurde bereits durch die ungewöhnliche Besetzung zu etwas Besonderem.

Gemeinsam mit der Beratungs- und Koordinierungsstelle (BeKo) bei der Caritas-Sozialstation hatte die Stadtverwaltung insbesondere die körperlich eingeschränkten Bürger zu einer etwa vierstündigen Schiffstour eingeladen. Zudem sollte die Fahrt auf dem Rhein jenen eine kleine Auszeit verschaffen, die andere – ob ehrenamtlich oder in der eigenen Familie – versorgen. Möglich wurde das Vorhaben durch die Hilfe örtlicher Altenheime sowie der in Boppard tätigen ambulanten Pflegedienste. Überdies hatten sich Schüler aller Bopparder Schulen bereit erklärt, während des Nachmittags auf dem Rhein mit anzupacken.

Tatsächlich war deren tatkräftige Unterstützung gefragt. Eine bemerkenswerte Anzahl gehbehinderter Menschen nahm die Einladung an – dank vieler zupackender Hände konnten nicht nur etliche “Rollatoren”, sondern auch ein halbes Dutzend Rollstühle den Ausflugsdampfer problemlos entern. Bürgermeister Walter Bersch lobte besonders den Einsatz der jungen Leute. Der Bürgermeister der Stadt Boppard ließ es sich nicht nehmen, die heimischen Rheintouristen und ihre Helfer persönlich zu begrüßen und mit ihnen die besondere Stimmung auf dem Schiff zu genießen. Den ersten Ausflug dieser Art erklärte er als gelungen, um bereits eine Neuauflage in Aussicht zu stellen. Auch im nächsten Jahr könne eine solche Fahrt die städtischen Seniorenausflüge ergänzen.

Bersch sprach damit den Teilnehmern aus dem Herzen: “Es ist toll, dass man so an uns denkt”, resümierte eine Ausflüglerin. Die 85-Jährige war früher Stammgast bei den “normalen” Seniorenfahrten, die ihr aber mit den Jahren zu beschwerlich wurden; dieses Mal genoss sie es nach eigenem Bekunden umso mehr, noch einmal mitfahren zu können.

Als gute Gastgeberin hatte die Stadtverwaltung Kaffee und Kuchen besorgt. Zudem standen ausreichend Getränke bereit. Ein positives Resümee zieht auch Irmgard Siemen; die BeKo-Mitarbeiterin freut sich, dass neue Bande geknüpft wurden. “Nach ersten Unsicherheiten auf beiden Seiten entwickelte sich eine Atmosphäre von Neugier aufeinander und gegenseitigem Interesse”, beschreibt sie das Miteinander unterschiedlicher Generationen. “Wir konnten das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und freuen uns, dass so viele Helfer dabei waren.”

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 23.07.2007

Anwohner nahmen jetzt die neu gestaltete Binger Gasse in Beschlag

Nicht nur die Anwohner, auch viele Bopparder, die nicht am Balz wohnen, versammelten sich in der Binger Gasse, um die neu gestaltete Straße in ganz ruhiger Atmosphäre und frei von jeglichem Durchfahrtsverkehr genießen zu können. Der Antrag der Anwohner auf Vollsperrung ihrer Straße, den Nachbarmeister Joachim Engels dem Bürgermeister im Beisein zahlreicher Mitglieder des Ortsbeirates persönlich übergab, wurde durch die gute Stimmung beim Straßenfest untermauert. Bürgermeister Walter Bersch war stolz darauf, ein solches Schmuckstück in der Stadt offiziell seiner Bestimmung übergeben zu können. Ortsvorsteher Martin Strömann betonte, dass es vor allem den engagierten Anwohnern zu verdanken sei, dass die Binger Gasse in solcher Pracht erstrahle. Die Bälzer Nachbarschaft sorgte bis spät in die Abendstunden für das leibliche Wohl.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 19.09.2007

Bad Salzig erhält nun einen Zentralplatz

Mitten im Kurort entsteht viel Freiraum für Bürger und Gäste – Ein Bach fließt über das Areal – Projekt wird aus Dorferneuerungsmitteln gefördert

Viele Ortschaften am Rhein leiden darunter, dass die ursprüngliche Einheit zwischen Wohnbereich und Uferzone verbaut ist. Bahn und B 9 fordern ihren Tribut. Auch Bad Salzig leidet darunter. Es fehlen zudem die Schmuckstücke im Ortskern. Das soll sich ändern. Die Dorferneuerung macht es möglich.

BOPPARD. Mitten in der Lebensader von Bad Salzig entsteht ein attraktiver Zentralplatz. Der Bopparder Stadtrat beschloss einstimmig den Ausbau des Platzes zwischen Bopparder Straße und dem “Mauseloch”. Für die Gestaltung der “Neuen Mitte” lassen sich die Kommunalpolitiker nicht lumpen: 721 974 Euro kostet der Spaß.

Alles andere als attraktiv präsentiert sich zurzeit das Areal zwischen Bopparder Straße sowie der Sterrenberg-und Liebensteinstraße Richtung Rhein. Der Platz hat weder Charme noch eine erkennbare Daseinsbestimmung. Vielmehr wirkt er als überdimensionierte Fahrbahn. Die Oberfläche ist mit einer Schwarzdecke befestigt, die zum Teil starke Schäden aufweist. Dabei grenzt der Platz direkt an die Hauptgeschäftsstraße. Er ist nicht nur im geografischen Sinne im Mittelpunkt. Ziel der Gestaltung ist es, Platz und Straße eindeutig zu trennen und neuen Raum für den Aufenthalt von Bürgern und Gästen zu gewinnen. Und dieses “Neuland” soll natürlich so attraktiv wie möglich sein. Das gebietet die zentrale Lage im Kurort. Aber auch der Status von Bad Salzig als Mineralheilbad im Welterbetal macht eine Aufwertung des Ortsbildes erforderlich.

Neuer Raum wird durch den Abriss des früheren Eissalons zwischen Liebenstein- und Sterrenbergstraße gewonnen. Die Stadt erwirbt das Haus für 157 000 Euro. Insgesamt 1250 Quadratmeter zu gestaltende Fläche stehen damit zur Verfügung. Wesentliches Gestaltungselement ist der offene Wasserlauf des Salziger Baches über den Platz. Der Bach trennt künftig Fahrbahn und Aufenthaltsfläche und geht in einer Wassertreppe in einen Brunnen über. Dabei hat der Wasserlauf die Gestalt einer Maus. So kommt das “Mauseloch” am Ende des Platzes zu neuen Ehren.

Die Ratsmitglieder – vor allem die aus Bad Salzig – zeigten sich hoch erfreut darüber, dass endlich realisiert wird, was seit Jahren auf der Agenda für den Kurort steht, aber immer wieder verschoben wurde. “Das Warten hat sich gelohnt. Wir machen jetzt etwas Vernünftiges”, sagte CDU-Ratsmitglied Wolfgang Spitz, zugleich Ortsvorsteher von Bad Salzig. Jürgen Schneider von der Bürgergruppe hob hervor, dass mit der Gestaltung des Platzes mitten im Ort die Achse Kurpark-Rheinufer aufgewertet werde. “Das passt zur Dorferneuerung.”

“Das Projekt ist in seinem Kostenvolumen einzigartig”, machte Bürgermeister Walter Bersch deutlich. Ratsmitglied Heinz Klinkhammer konterte, dass Bad Salzig, was Investitionen betrifft, sträflich vernachlässigt worden sei.

Da Bad Salzig seit 2004 anerkannte Dorferneuerungsgemeinde ist, winken reichlich Zuschüsse. Wie hoch sie ausfallen werden, steht allerdings noch nicht fest.

   Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 24.09.2007

Hering lehnt Weinmarktreform ab

Bei der großen Probe im Bopparder Rathaus wurde der Minister zum Ehrenwinzer ernannt – Vielfalt des Bopparder Hamms

Im Wein liegt Wahrheit, sagt der Volksmund seit mehr als 2000 Jahren. In Boppard funkelte gestern die Wahrhaftigkeit der mittelrheinischen Weinkultur in den Gläsern. Die Weinprobe ist der Höhepunkt des Bopparder Weinfestes.

BOPPARD. In ungewöhnlich scharfer Form kritisierte der rheinland-pfälzische Weinbauminister Hendrik Hering (SPD) gestern in Boppard die geplante Weinmarktreform der Europäischen Union (EU). “Bei den Verantwortlichen in Brüssel fehlt das Grundverständnis für das Kulturgut Wein”, sagte Hering bei der Weinprobe im Alten Rathaus.

Der Minister machte vor den Bopparder Winzern und den zahlreichen Weinkennern und -freunden deutlich, dass er den Entwurf der EU-Kommission rundweg ablehnt. Damit würden die enormen Anstrengungen gerade der Steillagenwinzer, denen es mit dem Setzen auf Qualität immer besser gelungen sei, sich auf dem Markt zu behaupten, zunichte gemacht.

Hering, einziger deutscher Weinbauminister, kann zu den vielfältigen Funktionsbezeichnungen seines Ministeriums nun einen Ehrentitel hinzufügen: Die Stadt Boppard und ihre Winzer ernannten den Minister zum Bopparder Ehrenwinzer. Bürgermeister Walter Bersch führte dem Gast aus Mainz vor Augen, wie groß diese Ehre tatsächlich ist: “Es ist ein lebenslanges Amt.” Der Minister darf sich wie ein König fühlen. Denn wie einst die Könige und Kaiser in ihrer Reichsstadt Hof hielten, kann Hering in seinem Bopparder Weinberg Hand anlegen, wann immer es ihn gelüstet. Schließlich ist er jetzt stolzer Besitzer von zwei Quadratmetern Wingert im Bopparder Hamm mit einem garantierten Ertrag von drei Flachen Riesling.

Er sei stolz auf diese Auszeichnung, tat Hering kund. Sie bestärke ihn in seiner Verpflichtung, sich für die Winzer und ihre Arbeit zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen. Das Vorhaben der EU, den Wein in die Marktordnung für Lebensmittel einzureihen, halte er für völlig verfehlt: “Wein ist kein normales Lebensmittel, es ist ein Kulturgut”, rief er den Anwesenden zu. Und als Bopparder Ehrenwinzer werde er sich erst recht dafür einsetzen, dass das vom Verbraucher akzeptierte Qualitätsweinsystem mit den exakten Lagenbezeichnungen erhalten bleibt.

Dass Brüssel dem “Bopparder Hamm” den Garaus macht, konnte sich niemand im Saal vorstellen. Dafür war der Genuss der 16 gereichten Weine und des Winzersektes aus der größten Weinlage am Mittelrhein ein zu großes Erlebnis. Unter der Moderation von Weinfestbürgermeister und Ehrenwinzer Werner Treichel sowie dem Weinberater Hermann-Josef Weingart ging die Probe über die Bühne. Für den guten Ton sorgte der Männerchor der Bälzer Sangesgilde.

Mancher Neuling unter den Weingenießern war überrascht, was sich hinter dem Etikett “Bopparder Hamm” alles verbirgt. Die Vielseitigkeit der Produkte war beeindruckend. 17 Mal füllten die Mundschenke von der Karnevalsgesellschaft Schwarz-Gold Baudobriga die Gläser.

Ein trockener Riesling-Sekt machte den Anfang. Die dann folgenden fünf Rotweine aus vier Rebsorten: Neben dem klassischen Roten, dem Spätburgunder, wurden Schwarzriesling, Regent und ein echter Exot namens “Cabernet Dorsa” verkostet. Bei den Weißen dominierte – wie könnte es anders sein – der Riesling. Er war neunfach vertreten: von Kabinett trocken und halbtrocken über verschiedene Spätlesen und einer Auslese bis zum Eiswein.

Daneben gab es noch einen Weißburgunder trocken und einen halbtrockenen dieses beliebten, säurearmen, leichten Weißen.

Im Bopparder Hamm steckt nicht nicht nur die Arbeit der Winzer drin, sondern auch ein starkes Stück Weltkultur. Noch ehe die Stadt Boppard war, gab es den Weinbau. Darauf wies Bürgermeister Walter Bersch hin.

Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 24.09.2007

Salziger Schule übergeben

Einweihung der renovierten und erweiterten Räumlichkeiten – Ganztagsangebot realisiert

Nach 15 Monaten Bauzeit wurde mit einem Schulfest und dem “Tag der offenen Tür” die Einweihung der Ganztagsgrundschule Bad Salzig gefeiert. Obwohl der erste Antrag negativ beschieden wurde, realisierte die Bad Salziger Mannschaft um Rektor Alfons Volk im zweiten Anlauf die Konzeption “Ganztagsschule”.

BAD SALZIG. 1964 wurde das Bad Salziger Schulgebäude neu gebaut und offiziell seiner Bestimmung übergeben. Den Erwachsenen, die Lern- und Wegbegleiter der heutigen Schulgeneration sind, stand nun die Freude über das gelungene Werk wie den Schulkindern deutlich ins Gesicht geschrieben. Schließlich hatten sie hier vor vielen Jahren ebenfalls mindestens vier Jahre lang die Schulbank gedrückt.

Albert Rätz stand vor genau 43 Jahren bei der Verabschiedung von Rektor Heinrich Stein als Schüler an gleicher Stelle. Bei der jetzigen Eröffnungsfeier hatte er allerdings eine andere Funktion. Im Namen der Bad Salziger Bürger überbrachte er die Glückwünsche an Schulleitung, Lehrer, Schulträger und natürlich an die vielen Schüler, die sich in der sanierten Turnhalle versammelt hatten.

“Ganztagsschulen helfen besonders den Frauen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Eltern sind keine Hilfslehrer mehr, und teure Nachhilfe bleibt erspart,” brachte er es auf den Punkt und übergab einen Scheck in Höhe von 1000 Euro für den Bau einer Außenklasse. Nochmals 1000 Euro übergab Staatssekretärin Vera Reiß für die Verschönerung der Schule. 615 000 Euro Zuwendung erhielt das Projekt “Ganztagsschule Bad Salzig” vom Land Rheinland-Pfalz.

“Guter Unterricht ist die Zukunft unserer Kinder. Investitionen in Ganztagsschulen sind Investitionen in die Zukunft unserer Gesellschaft. Landesweit besuchen nunmehr 39 000 Schüler die 560 Ganztagsschulen des Landes. In diesem Sinne wünsche ich allen am Leben und Lernen in der Grundschule Bad Salzig Beteiligten eine erfolgreiche Zukunftsarbeit und für das Mittagessen im neuen Speiseraum stets einen besonders guten Appetit”, führte die Mainzer Staatssekretärin Vera Reiß weiter aus.

Bürgermeister Dr. Walter Bersch resümierte, dass für Boppard nun ein vorläufiger Schlusspunkt erreicht sei. Zehn Millionen Euro seien in den vergangenen Jahren in die städtischen Schulen investiert worden. “Bildung ist für uns sehr wichtig. 1,7 Millionen Euro hat Bad Salzig gekostet, um optimales Lernen zu ermöglichen”, so Bersch. Er berichtete von der sehr geschlossenen Entscheidung des Stadtrates für die Entwicklung der Bopparder Schulen, was besondere Anerkennung verdiene. Gleichzeitig dankte er den verschiedenen Institutionen, Wirtschaft und Vereinen, die das mustergültige Ganztagsprojekt unterstützt haben. “Zum Lernen gehören nicht nur das Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch Veranstaltungen wie diese mitzuerleben und mitzugestalten,” so der Schlusssatz des Bürgermeisters, der an die Kinder gerichtet war.

Rektor Alfons Volk bedankte sich beim Schulträger, der die Schulentwicklung unterstützte und die technische sowie materielle Ausrüstung optimierte. “Nach 15 monatiger Bauzeit mit Renovierung und Erweiterung ist das Werk gelungen. Hell und freundlich präsentiert sich die Schule”, sagte Volk. Der Schulleiter bedankte sich bei den Baufirmen, den städtischen Gremien und dem Kollegium, die das Konzept mit entwickelt und realisiert haben. “Das Schulleben kann jetzt fruchtbar gestaltet werden”, ist er überzeugt.

Im Rahmen der Projektwoche “Kinder in Afrika” wurde recherchiert, geforscht, gebastelt und gemalt. Diese Ergebnisse präsentierten die Schulkinder nach der Eröffnungsfeier im gesamten Gebäudekomplex.

Pfarrerin Andrea Gorres und Vikar Matthias Hermes übernahmen die Einsegnung der Räumlichkeiten. Und Schulleiter Alfons Volk griff selbst zur Blockflöte, um mit der Flötengruppe die Grußwortpausen auszufüllen. Aber auch die Klasse 3 b mit einem Lied aus Simbabwe oder die Tanzgruppe sorgten mit ihren Beiträgen für eine gelungene Feier. Zum Abschluss des offiziellen Teils sang die Schulgemeinschaft das Lied “Wir sind Kinder einer Welt” bevor die renovierte Schule besichtigt werden konnte.

   Suzanne Breitbach

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 25.10.2007

In Buchenau wird bald wieder gebaut

31 Häuser entstehen in der Bopparder Vorstadt – Nachfrage nach neuem Wohnraum hält an – Stadt erzielt 2,1 Millionen Euro aus Grundstücksverkauf

Über Jahrzehnte boomte die Bopparder Vorstadt Buchenau. Die Bevölkerung stieg in den 90er-Jahren auf über 2000. Doch seit 2006 verliert auch die Vorstadt Einwohner. Dieser Trend soll gestoppt werden. Boppard wächst in Buchenau, lautet wieder die Devise städtischer Siedlungspolitik.

BOPPARD. Nach einigen Jahren Stillstand werden im Bopparder Vorort Buchenau demnächst wieder Häuser hochgezogen. 31 Bauplätzen bereitet die Stadt den Boden. 21 Einzel- und Doppelhäuser sollen unterhalb des Extra-Marktes an der Buchenauer Straße entstehen, zehn Häuser haben auf der Pützwiese am Forsthaus Buchenau Platz. Die Grundstückspreise in beiden Baugebieten dürften laut Bürgermeister Walter Bersch zwischen 70 und 80 Euro pro Quadratmeter liegen.

Ortskernsanierung hat Vorrang vor der Ausweisung von Neubaugebieten. So lautet aufgrund der demografischen Wende allerorten die Devise. Doch bei den beiden Buchenauer Wohngebieten handelt es sich um Sonderfälle. So ist der bürokratische Aufwand für beide Wohngebiete relativ gering: Für die Pützwiese existiert seit den 70er-Jahren ein Bebauungsplan. Und im künftigen Wohngebiet unterhalb des Extra-Marktes sind sämtliche Baugrundstücke durch die Buchenauer Straße erschlossen. Sogar Wasserleitungen, Abwasserkanäle sowie Stromkabel und Gasleitungen sind schon verlegt. Außerdem ist der “Siedlungsdruck” in der Bopparder Kernstadt nach wie vor recht groß. Es gibt eine Nachfrage nach Bauland im citynahen Buchenau, bestätigt Bersch auf Nachfrage.

Für die beiden Neubaugebiete spricht nach Auffassung des Bürgermeisters auch die Tatsache, dass die Stadt durch Grunderwerb und Erschließung in erhebliche finanzielle Vorleistung getreten ist. Die Pützwiese ist seit Jahrzehnten in städtischem Besitz. Das Areal an der Buchenauer Straße hat die Stadt in den vergangenen Jahren nach und nach erworben. Mit dem Verkauf der 31 Baugrundstücke erzielt die Stadt Einnahmen von 2,1 Millionen Euro, so Bersch. 31 neue Häuser in Buchenau bescheren dem Ortsbezirk Boppard zusätzliche Einwohner. Die kann die Einheitsgemeinde gut gebrauchen. Denn bis 2015 sinkt die Bevölkerung der Stadt Boppard auf 15 500, so die Prognose der Statistiker. Demnach verliert die Gesamtstadt in den nächsten acht Jahren etwa 1000 Einwohner.

“Buchenauer Bach” heißt das künftige Wohngebiet zwischen dem Beginn der Buchenauer Straße und dem Extra-Markt. Bebaut wird das Areal zwischen der Buchenauer Straße und dem als ökologisch wertvoll eingestuften “Buchenauer Bach”, der parallel zur K 118 von Süden nach Norden fließt. Die Grundstücke haben je nach Lage eine Tiefe von 20 bis 30 Metern und sind allesamt an die Buchenauer Straße angebunden. Die durchschnittliche Grundstücksgröße beträgt 500 Quadratmeter. Es sollen nur Einzel  und Doppelhäuser zulässig sein. In einem Zuge wird der bestehende Kreisel sein Gesicht etwas verändern. Die Konturen des Kreisverkehrs kommen künftig stärker zur Geltung.

Auf der Pützwiese, am südlichen Ende von Buchenau, zwischen dem ehemaligen Forsthaus, der Buchenauer Straße und der Hans-Jöres-Straße gelegen, ist für zehn Einzel- und Doppelhäuser Platz. Im Norden grenzt die Wiese an ein kleines Waldstück, das erhalten bleiben soll. Die Größe der Grundstücke liegt zwischen 525 und 680 Quadratmetern. Mitten durch die Wiese wird eine Erschließungsstraße gebaut.

Die Pützwiese ist Bestandteil des Bebauungsplanes “Pütz”, der am 22. November 1975 Rechtskraft erlangte. Die Wiese selbst ist als Sondergebiet für ein Hotel festgelegt. Um die zehn Häuser zu ermöglichen, muss der Bebauungsplan geändert werden.

Auch in diesem Wohngebiet spielt der “Buchenauer Bach” eine Rolle. Fließt er doch durch das kleine Wäldchen am Wiesenrand. Zum Schutz des Baches wird eine zehn Meter breite Bauverbotszone verhängt. Ein Erlebnispfad entlang des Bachlaufes mit Schautafeln über Belange des Naturschutzes soll den ökologischen Wert des Buchenauer Baches hervorheben.    Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 07.11.2007

Boppard: Rekord bei Gewerbesteuer

Unternehmen überweisen in diesem Jahr 14,3 Millionen Euro an die Stadt

Die Wirtschaft boomt, die Unternehmen machen ordentliche Gewinne und zahlen tüchtig Steuern. In Boppard sprudelt die Gewerbesteuerquelle so ergiebig wie noch nie.

BOPPARD. Nach dem Spitzenjahr 2006 erreichen die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Boppard einen neuen Höchststand: 14,3 Millionen Euro zahlen die Unternehmen 2007 in die Stadtkasse. Das ist eine Zunahme um zwei Millionen Euro.

14,3 Millionen Euro – an solche Einnahmen dachten die Kommunalpolitiker noch vor zwei Jahren nicht im Traum. Wie aus einer Auflistung der Stadtverwaltung hervorgeht, spülte die Gewerbesteuer 2005 insgesamt 6,9 Millionen Euro in den Stadtsäckel. Das war Rekord seit 1976, dem Geburtsjahr der verbandsfreien Gemeinde Boppard, und das Sechsfache dessen, was in den Anfangsjahren erzielt wurde. Ein annähernd gutes Ergebnis gab es 2001 mit 6,4 Millionen Euro. Auch die rund 5,3 Millionen Euro im Jahr 2000 konnten sich sehen lassen. Zuvor war 1982 mit umgerechnet 5,1 Millionen Euro das Boom-Jahr. Damit wurde das 81er Ergebnis von 2,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Die weiteren Ergebnisse: Zwischen 2,2 und 2,9 Millionen Euro brachte die Gewerbesteuer in den Jahren 1979, 1981, 1990, 1993, 1994, 1996 und 1997. Jeweils mehr als drei Millionen kamen 1980, 1985, 1987, 1988, 1989, 1991, 1998 und 2002 in die Kasse. Und über vier Millionen Euro flossen 1983, 1984, 1986, 1992, 1999 und 2004.

Den größten Absturz gab es zwischen 2001 und 2002. “Da hatten wir unseren 11. September”, so Bürgermeister Walter Bersch. Durch die Rückzahlung an die Bomag dezimierten sich die Einnahmen von 6,4 auf 3,4 Millionen. Damit nicht genug. Ein Jahr später (2003) erzielte die Stadt nur noch 2,1 Millionen Euro.

Hauptgrund für die sprudelnden Steuerquellen: “Die Anzahl der Gewerbesteuerzahler hat deutlich zugenommen”, sagt Bersch. Das ist ein Indiz dafür, dass es vielen Bopparder Betrieben gut geht. Vor allem die Gastronomie boomt. Der Kämmerer kann sich ob der 14,3 Millionen die Hände reiben. Denn im Haushalt 2007 waren nur 10,5 Millionen Gewerbesteuereinnahmen veranschlagt. Wermutstropfen: Einen Großteil des Geldes fressen die Umlagen auf. Da freut sich der Kreis. Zudem kann sich das steuerstarke Boppard Schlüsselzuweisungen aus Mainz in nennenswerter Größe abschminken.

Wolfgang Wendling

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 17.11.2007

Boppard bohrt nach Warmwasser

Stadt möchte der “Römer-Therme Monte Mare” den Boden bereiten – Neubau der Bäder verzögert sich um ein halbes Jahr

Die heilsame Wirkung von Kaltwasser machte Boppard zum Kneipp-Heilbad. Doch von der einstigen Herrlichkeit ist nicht mehr viel geblieben. Jetzt soll gut temperiertes Wasser aus der Mutter Erde der Stadt zum Segen gereichen.

BOPPARD. Die Stadt Boppard lässt in Buchenau nach einer Thermalquelle bohren. Das warme Wasser soll die künftige Badelandschaft werbewirksam bereichern. Dieser Wendung beim Schwimmbad-Projekt gab der Hauptausschuss in nichtöffentlicher Sitzung seinen Segen. Ziel aller Bemühungen ist die Vermarktung einer gehobenen Badekultur. Das marode und veraltete Hallen- und Freibad wird zur “Römer-Therme Monte Mare Boppard” veredelt. Aber nicht im Frühjahr, wie ursprünglich geplant, sondern erst im September 2008 rollen die Bagger an.

Nach außen schien eigentlich alles klar. Im September 2006 gibt der Stadtrat den Planungsauftrag für die Erneuerung der Bäder an die Rengsdorfer Unternehmensgruppe Monte Mare. 10,37 Millionen Euro sollen in Buchenau investiert werden. Neben einem modernen Hallen- und Freibad ist ein großzügig bemessener Trakt für Sauna und Wellness Bestandteil der Planungen.

Das Land bohrte nach

Anfang des Jahres sollte es mit den Abrissarbeiten losgehen. So hatte es Bürgermeister Walter Bersch bei der Stadtratssitzung im September 2007 verkündet. Der Bauantrag hätte bis Ende Oktober eingereicht werden sollen. Aber es kam anders.

Dem Vernehmen nach hat Monte Mare das Thermalbad ins Spiel gebracht. Auch das Land bohrte nach. Mainz machte den Zuschuss von drei Millionen Euro von einem “Alleinstellungsmerkmal” der künftigen Bäder abhängig – und von einer guten Wirtschaftlichkeitsprognose. Will heißen: Ein Hallen- und Freibad im Nullachtfünfzehn-Stil kommt für Boppard nicht in Frage. Etwas Besonderes muss her.

Da fügte es sich gut, dass in Boppard das Bohren nach Warmwasser im Buchenauer Boden ein alter Hut ist. Die Verwaltung kramte einen Stadtratsbeschluss vom August 2000 aus der Schublade: In 750 Meter Tiefe soll in Schwimmbad-Nähe eine Thermalquelle erschlossen werden. Dieser Beschluss wird jetzt zum Leben erweckt. Die Firma “Wasser und Boden” soll’s richten. 850 000 Euro kosten nach ersten Schätzungen Bohren und – im Erfolgsfalle – Aufbereiten des Thermalwassers.

Ein Gutachten liegt bereits vor: In 700 Meter Tiefe könnten pro Tag 40 bis 130 Kubikmeter 25 bis 30 Grad warmes Wasser zutage gefördert werden. Aber eine Erfolgsgarantie gibt es dafür nicht. Aber wenn es gelänge, könnten natürlich pro Jahr immense Kosten beim Frischwasserbezug und der Erwärmung des Wassers eingespart werden.

Warmes mineralhaltiges Wasser aus Buchenauer Erde – mit solchen Aussichten lässt sich das Bopparder Bad als Wohlfühltherme bestens vermarkten. Das ist gute alte Tradition in Boppard. Die Römer haben Boppard mit einem Bad gesegnet. Die “Römer-Therme Monte Mare Boppard” knüpft daran an.

Nicht alle politischen Gruppierungen können sich mit einer solchen Konzeption anfreunden. Mit großer Verwunderung hat die Bürgergruppe (BG) die neuesten Entwicklungen um das künftige Monte-Mare-Bad zur Kenntnis genommen. War es doch die BG, die Bad Salzig als Standort des künftigen Bades ins Gespräch brachte. Der Kurort verfügt über eine der wenigen Glaubersalzquellen in Deutschland.

BG für Standort Bad Salzig

Damit besitze das Mineralheilbad Bad Salzig ein reales “Alleinstellungsmerkmal”, während in Buchenau für teures Geld eine überhaupt noch nicht gesicherte Thermalwasser-Erschließung beschlossen werde, moniert die BG und verlangt für die Stadtratssitzung am Montag die Aufhebung des Stadtratsbeschlusses aus dem Jahr 2000. “Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Standort Bad Salzig nie gewollt war”, so BG-Sprecher Jürgen Schneider.

   Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.11.2007

Beim Bauen ans Klima denken

Bopparder Stadtrat befasste sich mit Wohngebieten in Buchholz und Buchenau – 104 neue Häuser sind vorgesehen

Sind Neubaugebiete angesichts leer stehender Häuser in den Ortskernen noch zeitgemäß? Der Stadtrat Boppard gab auf diese Frage einige interessante Antworten.

BOPPARD. 104 Bauplätze sollen in Buchholz und Buchenau entstehen. Für das neue Wohngebiet in Buchholz hat der Stadtrat den Bebauungsplan festgezurrt. Im Höhenstadtteil können in zwei Bauabschnitten 73 Häuser gebaut werden – sehr zum Ärger der VG Emmelshausen. In Buchenau sollen in zwei Wohngebieten 31 Häuser Platz finden – sehr zum Ärger der Grünen und der Bürgergruppe. Dafür gab der Stadtrat seine grundsätzliche Zustimmung.

Buchholz mit seinen fast 2700 Einwohnern ist der am stärksten gewachsene Ortsbezirk Boppards. Die beiden jüngsten Neubaugebiete sind fast komplett besiedelt. Baulücken sind kaum vorhanden. Das hat die Stadt Boppard dazu veranlasst, in dem verkehrsgünstig gelegenen Höhenstadtteil weiterhin auf Wachstum zu setzen.

Bedenken äußerte die VG Emmelshausen: Die wohnbauliche Entwicklung in Buchholz gehe über das hinaus, was Landesentwicklungs- und Raumordnungsplan für zulässig erachten. Allein in der Bopparder Kernstadt dürften zentralörtliche Aufgaben wahrgenommen werden, nicht jedoch in den Ortsbezirken. Diese Bedenken wies der Stadtrat zurück. Die Gesamtstadt Boppard sei als Mittelzentrum ausgewiesen, ebenso wie Koblenz mit allen Stadtteilen als Oberzentrum fungiere.

Für die beiden Buchenauer Baugebiete “Pütz” am Forsthaus (10 Grundstücke) und “Buchenauer Bach” (21 Grundstücke) zwischen Extra-Markt und Beginn der Buchenauer Straße liegt neben dem Siedlungsdruck auch ein handfestes finanzielles Interesse der Stadt vor. Sämtliche Grundstücke befinden sich in städtischem Besitz.

Für den “Buchenauer Bach” habe der Stadtrat 2004 einstimmig beschlossen, die Flächen zu einem bestimmten Kaufpreis zu erwerben. 428 000 Euro habe die Stadt dafür ausgegeben, sagte Walter Bersch. Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit beschlossen, durch die beiden Baugebiete nun die Früchte dieser Investition zu ernten. “Das ist eine sinnvolle Abrundung eines bestehenden Bebauungsplanes”, sagte Jürgen Mohr von den Bürgern für Boppard (BfB). Bersch und Mohr verwiesen auch auf den fortgeschriebenen Flächennutzungsplan, der die Pützwiese ausdrücklich für die Wohn-hausbebauung vorsieht und die “Hintere Dick” zugunsten des “Buchenauer Bachs” bewusst aufgibt.

Klaus Brager von der Grünen sieht dagegen für beide Baugebieten keine Notwendigkeit. “Buchenau ist nun wirklich keine städtebauliche Meisterleistung. Die Siedlungsgröße in der jetzigen Form reicht vollkommen aus.” Der “Buchenauer Bach” mit seiner Talaue sei zudem ökologisch besonders wertvoll und extrem hochwasserergefährdet. Nur durch hässliche Aufschüttung ließe sich diese Gefährdung umgehen. Sein Kompromissvorschlag, das Wohngebiet um sieben Bauplätze auf 14 zu reduzieren, wurde abgeschmettert.

“Das ist ein weiterer Schlag ins Kontor von Bad Salzig”, machte Jürgen Schneider von der Bürgergruppe seinem Ärger über die neuen Buchenauer Baugebiete Luft. Er verwies auf den Stadtratsbeschluss, wonach in Bad Salzig ein kleineres Baugebiet mit 25 Plätzen erschlossen werden soll. Aber dort habe sich noch nichts getan. Dabei sei es wesentlich sinnvoller, in Bad Salzig mit seiner sehr guten Infrastruktur Bauplätze zu schaffen, statt in der Trabantensiedlung Buchenau. “Im Ortsbezirk Boppard ist der Bevölkerungsverlust größer als in Bad Salzig”, konterte Bürgermeister Bersch. Mit den beiden Baugebieten in Buchenau könne die Stadt gegensteuern.

Bauen in Buchenau – ja, aber aber nur, wenn die modernsten Energiesparmodelle bei den Häuslebauern Anwendung finden. Das hat CDU-Sprecher Ludwig Höffling durchgesetzt. In diesem ökologisch sensiblen Bereich müssten den Bauwilligen hohe Auflagen in punkto Klimaschutz gemacht werden, argumentierte Höffling. In Buchholz sollen die Bauwilligen per Grundstücksvertrag auf den Klimaschutz verpflichtet werden.

Auch Klaus Brager konnte noch einen Erfolg verbuchen: Einstimmig folgte der Stadtrat seinem Antrag, mit einem Aktions- und Förderprogramm nach Vorbild der Verbandsgemeinde Wallmerod (Westerwald) der Verödung der Ortskerne entgegenzuwirken.    Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 22.11.2007

Stadtrat beschneidet Berschs Befugnisse

Zoff bei der Sitzung in Boppard: Vier Fraktionen beschlossen Änderung der Hauptsatzung – Bürgermeister hält den Beschluss für rechtswidrig

Wenn die Ratsmehrheit politisch anders tickt als der Bürgermeister, ist die politische Arbeit mitunter schwierig. In Boppard geraten sich Ratsmehrheit und Vorsitzender häufiger in die Haare. Mitunter muss die Aufsichtsbehörde entscheiden, wer Recht hat.

BOPPARD. Der Bopparder Stadtrat hat die Befugnisse von Bürgermeister Walter Bersch beschnitten, indem er Aufgaben, die bislang der Bürgermeister erledigte, auf Ausschüsse übertrug. Für diese Teil-Entmachtung bedurfte es lediglich der Änderung der Hauptsatzung.

Allerdings ist es mit einigen Federstrichen nicht getan. Bersch hatte bereits beim Aufrufen dieses Tagesordnungspunktes kundgetan, dass er, falls der Stadtrat die Hauptsatzung tatsächlich ändern sollte, diesen Beschluss aussetzen werde, weil er ihn für rechtswidrig erachte.

Der gemeinsame Antrag von CDU, Grünen, Bürgergruppe und Bürger für Boppard betrifft die Satzungsänderung in puncto Einvernehmen bei Bauvorhaben und bei bei Widersprüchen in Rechtsstreitigkeiten. Da wurden manche Aufgaben dem Bürgermeister entzogen.

Die Fraktionen begründeten ihren Antrag mit dem Hinweis, Bersch interpretiere die bisherigen Bestimmungen der Hauptsatzung eher großzügig, indem er vieles zum Geschäft der laufenden Verwaltung erkläre und dabei nicht ins Kalkül ziehe, dass der Stadtrat eine echte Entscheidungsbefugnis besitze.

“Ich bin enttäuscht über die pauschale Kritik, ich würde laufend einsame Entscheidungen treffen”, sagte Bersch. Es habe in diesem Jahr 62 Schreiben der Stadtverwaltung an die Kreisverwaltung gegeben, in denen die Stadt das Einvernehmen bekundet habe. Das sei ganz bewusst nicht ohne die Ausschüsse erfolgt. Nachdem CDU-Fraktionsgeschäftsführer Reimund Möcklinghoff zwei Beispiele von Bauanträgen ins Feld geführt hatte, war Bersch außer sich. “Bei den Bauanträgen dieser beiden stadtbekannten CDU-Mitglieder hat die Verwaltung nach Recht und Gesetz entschieden”, machte der Bürgermeister deutlich und ergänzte: “Sie wollen jetzt Druck ausüben und die Stadt Boppard und ihre Bürger in Geiselhaft nehmen.” Statt pauschal die Satzung zu ändern, hätte die CDU-Fraktion in beiden Fällen die Kommunalaufsicht einschalten können. Er habe sich von den Aufsichtsbehörden vor der Ratssitzung bestätigen lassen, dass eine Änderung der Hauptsatzung in einem Punkt rechtswidrig sei. Deshalb werde er den Stadtratsbeschluss aussetzen.

Fast wäre es doch noch zu einer gütlichen Einigung gekommen: Berschs Antrag, die Angelegenheit zwecks nochmaliger Prüfung zu vertagen, wurde bei Stimmengleichheit abgelehnt.    (ww)

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 23.11.2007

Stadtrat hat keinen Zweifel am Bohr-Erfolg in Buchenau

Boppard kann Thermalquelle erschließen – BG mit Antrag gescheitert

BOPPARD. Die Wahrscheinlichkeit, dass beim Bohren nach Thermalwasser in Buchenau etwas herauskommt, liegt bei nahezu hundert Prozent. Das teilte Bürgermeister Walter Bersch dem Bopparder Stadtrat mit. Damit erteilte er allen Zweiflern am Bohr-Erfolg eine Absage. Es stehe lediglich noch nicht fest, wie hoch die Temperatur des Wassers sei und in welcher Tiefe das Warmwasser hervorsprudelt. Es sei – so Bersch – jedoch wahrscheinlich, dass der Bohrtrupp in einer wesentlich geringeren Tiefe als in den angenommenen 700 Metern eine ergiebige Thermalquelle erschließt.

Dass im Buchenauer Tal eine Thermalquelle erschlossen werden soll, hat der Stadtrat am 21. August 2000 beschlossen. Diesen Beschluss wollte die Bürgergruppe (BG) kippen (wir berichteten). BG-Sprecher Jürgen Schneider verwies erneut auf das hohe wirtschaftliche Risiko des Bohrens. Er rief zugleich den Stadtratsbeschluss in Erinnerung, wonach Bad Salzig als alternativer Schwimmbad-Standort zu prüfen sei. Eine solche Untersuchung sei nur halbherzig erfolgt, warf Schneider der Verwaltung vor. Für seine Fraktion gebe es keinen Zweifel, dass Bad Salzig mit seinen zwei Thermalquellen insbesondere aus wirtschaftlicher Sicht eine geeignete Alternative zum Standort Buchenau darstelle.

Dem widersprach Bersch. Boppard sei nun mal der größte Ortsbezirk. Gerade aus Wirtschaftlichkeitsgründen sei Buchenau vorzuziehen. So sehe es auch das Unternehmen Monte Mare. Außerdem – so fügte Bersch an – sprudele in Bad Salzig nur noch die Leonorenquelle. Die Barbaraquelle sei versiegt.

Auch Jürgen Mohr (BfB) ergriff Partei für den Standort Buchenau. Die vor sieben Jahren von Ludwig Höffling (CDU) initiierte Erschließung einer Thermalquelle sei damals richtig gewesen und sei auch heute noch richtig.

Seinen beiden Bad Salziger Stadtratskollegen von der Bürgergruppe sprang Wolfgang Spitz (CDU) zur Seite. Der Bad Salziger Ortsvorsteher riet dazu, sich die Sache mit der Bohrung nochmals zu überlegen. “Warum sollte man das Bad Salziger Alleinstellungsmerkmal Thermalwasser auf Buchenau ausweiten?” Wolfgang Brockamp (CDU) wäre es am liebsten, einen Weg zu finden, um die Bad Salziger Quellen für Buchenau nutzen zu können.

All diese Überlegungen führten zu keinem Erfolg, sagte der Bürgermeister. Buchenau sei nun mal der von Monte Mare favorisierte Standort. Dem folgte der Stadtrat und lehnte mit großer Mehrheit den Antrag der Bürgergruppe, den Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2000 aufzuheben, ab.

   Wolfgang Wendling

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 27.11.2007

SPD: Million für Mobilität

Genossen wollen die Kreisstraßen sanieren

Die Sozialdemokraten haben sich auf ihrer jüngsten Kreisklausur ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Genossen wollen viel Geld in die Hand nehmen, um die Kreisstraßen zu sanieren. Die Kosten sollen auf Pump finanziert werden.

RHEIN-HUNSRÜCK. Rund 40 Prozent der 173 Kilometer Kreisstraßen werden in der Eröffnungsbilanz des Kreises mit der schlechtesten Zustandsklasse bewertet. Die Kreis-SPD will deshalb eine Million Euro bereitstellen, um die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen.

Kein Geld für Sanierung

“Dies können wir sehenden Auges nicht zulassen”, erklärte Dietmar Tuldi bei der jüngsten SPD-Kreisklausur. Der SPD-Fraktionsvorsitzende räumte aber ein, dass “wir das Geld für die Sanierung dieser Kreisstraßen eigentlich nicht haben.” Man müsse jedoch agieren “und nicht wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen und warten, bis wir gefressen werden”.

Das Thema wurde anschließend intensiv diskutiert. Am Ende waren sich die Genossen einig, dass mehr Geld in die Hand genommen werden muss, um die Substanz des Kreisvermögens langfristig zu erhalten. Ganz nebenbei verspricht man sich auch zusätzliche Beschäftigung im Kreis.

Gewehr will Decke sanieren

Mit der “Mobilitäts-Million sollen neue Straßen gebaut und alte unterhalten werden. “Wir liegen bei der Unterhaltung im Vergleich der rheinland-pfälzischen Landkreise auf einem hinteren Platz” stellte der Bopparder Bürgermeister Walter Bersch fest. “Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen”, betonte Klaus-Peter Müssig aus Gödenroth. Klaus Gewehr aus Sohren brachte ein Deckenprogramm ins Spiel. “So kann man eine ganze Reihe von Straßen relativ preiswert sanieren, auch wenn es keine Fördermittel gibt.”

Um einen Wettbewerb zwischen den einzelnen Fraktionen oder Regionen um die Straßen zu vermeiden, schlägt die SPD-Fraktion vor, die Dringlichkeitsreihenfolge des Landesbetrieb Mobilität (LBM) bei der Entscheidung zugrunde zu legen. Für die Finanzierung der Maßnahmen ist die Fraktion bereit, die Kreditaufnahme zu erhöhen

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 14.12.2007

Das Bopparder “Central-Café” wird abgerissen

Stadt hat Gebäude gekauft – Durch den gewonnenen freien Platz lässt sich die Tiefgarage besser planen – Das Areal wird als “Eingang zur Innenstadt” entsprechend gestaltet

Boppard ist die Stadt der Cafés. In der relativ kleinen City gibt es annähernd ein halbes Dutzend davon. Jetzt wird einem alteingesessene Café der Boden entzogen. Es muss “höheren Aufgaben” weichen.

BOPPARD. Das “Central-Café” neben dem Bopparder Karmelitergebäude wird abgerissen. Die Stadt hat jetzt das Gebäude an der Ecke Heerstraße/Karmeliterstraße erworben. Der Kaufvertrag wurde gestern Morgen notariell beurkundet. Der Stadtrat hatte im nichtöffentlichen Sitzungsteil am Montag dem Kauf zugestimmt. Wie die Stadtverwaltung gestern mitteilte, übernimmt das Land zwei Drittel des Kaufpreises in Höhe des amtlichen Verkehrswertgutachtens.

Bürgermeister Dr. Walter Bersch ist über dieses Ergebnis hocherfreut, würden damit doch für die Stadt Boppard zwei überaus wichtige Ziele verwirklicht: Zum einen sieht die Verwaltung Wirtschaftlichkeit und planerische Gestaltung der Tiefgarage zwischen Heerstraße und Krankenhaus, bzw. Stadtverwaltung deutlich optimiert. Die geplante Tiefgarage, deren Bau schon im kommenden Jahr beginnen soll, wird voraussichtlich 3,9 Millionen Euro kosten und vom Land Rheinland-Pfalz ebenfalls großzügig aus Städtebaufördermitteln bezuschusst werden. Die Stadt erhält mit der Fertigstellung auf einen Schlag 104 zusätzliche Parkplätze, was neben der Fußgängerzone insbesondere dem Krankenhaus Hospital zum Heiligen Geist zugute kommen wird.

“Der Bau der Tiefgarage ist ein wichtiger Baustein für die langfristige Sicherung des Krankenhauses am Standort Boppard”, so Bürgermeister Walter Bersch. Parallel zum Bau der Tiefgarage wird das Krankenhaus um einen Funktionstrakt erweitert, verbunden mit der Neugestaltung des Eingangsbereiches. “Die Investition des Krankenhauses übersteigt die städtischen Investitionen um ein Mehrfaches, so dass wir ab 2008 in diesem Bereich eine der größten Baustellen in der Geschichte der Stadt Boppard zu organisieren haben”, bringt der Bürgermeister die Sache auf den Punkt.

Zum anderen wird mit dem Abriss des “Central-Cafés” das ehemalige Karmeliterkloster freigestellt. Gäste und Einheimische haben also von der Heerstraße aus freie Sicht auf das historische Gebäude Zugleich kann der gewonnene freie Platz als “Stadteingang” zur Bopparder Innenstadt entsprechend gestaltet werden.

Bereits im 1998 beschlossenen Sanierungsplan der Stadt Boppard wurde dieses Ziel ausdrücklich formuliert, wobei der Bürgermeister damals noch erklärte, dass es fraglich sei, dass dieses in absehbarer Zeit zu erreichen wäre. Neben dem Rückbau des “Central-Cafés” ist auch der Abriss weiterer Häuser in der Karmeliterstraße geplant, womit nicht nur die historische Römermauer freigestellt, sondern darüber hinaus auch die Karmeliterstraße selbst anders gestaltet und die bisherige Einbahnregelung aufgehoben werden kann.

Die Abrissarbeiten können jedoch erst nach Beendigung der bestehenden Mietverhältnisse begonnen werden. Bersch ist zuversichtlich, dass sich Arztpraxis, Blumenladen und Café im Umfeld des neuen Stadteingangs gut unterbringen lassen.

Im Jahre 1262 fand in Boppard erstmals der Karmeliterorden Erwähnung, womit Boppard der zweitälteste Standort nach Köln für die Karmeliter im Rheinland war. Das historische Klostergebäude wurde 1728 abgerissen und im Anschluss bis 1730 durch einen Neubau in der heutigen Form ersetzt.

Mit der Freistellung des Karmelitergebäudes kann auch endlich damit begonnen werden, das Verwaltungsgebäude zu sanieren und zu modernisieren, wobei insbesondere auf behindertengerechte Zugänge zu achten sein wird.

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 20.12.2007

Der Bürgermeister sieht sich gestärkt

Stadtrat zog Teil-Entmachtung zum Teil zurück

BOPPARD. Die Kreisverwaltung ist nach Auffassung der Bopparder Stadtverwaltung in Sachen “Teil-Entmachtung” des Bürgermeisters nun doch nicht am Zug – jedenfalls nicht in der jetzigen Phase. Denn der erneute Beschluss zur Änderung der Hauptsatzung in der jüngsten Stadtratssitzung resultiert nach Ansicht der Verwaltung aus einem geänderten Antrag der CDU-geführten Stadtratsmehrheit. Dabei – so Bürgermeister Walter Bersch – handele es sich nicht um einen Beharrungsbeschluss, der laut Gemeindeordnung eine Entscheidung der Aufsichtsbehörde erforderlich macht.

Bersch hatte den in der November-Sitzung getroffenen Beschluss, die Hauptsatzung in einigen Punkten zu ändern, ausgesetzt, weil er ihn für rechtswidrig erachtete. Die Begründung lieferte er in der jüngsten Sitzung (wir berichteten). Daraufhin beschloss der Rat erneut die Änderung der Hauptsatzung – allerdings in etwas veränderter Form.

Im ursprünglichen Beschluss des Stadtrates hieß es, dass der Bürgermeister die Entscheidung über das Einlegen von Rechtsbehelfen und Klageverfahren künftig nur noch im Einvernehmen mit den Beigeordneten treffen kann. Im neuen Beschluss wird “Einvernehmen” durch “Benehmen” ersetzt – aus Sicht der Verwaltung ein gravierender Unterschied. Beim “Einvernehmen” müssen die Beigeordneten zwingend zustimmen. Hat der Bürgermeister sie lediglich “ins Benehmen” zu setzen, haben die Beigeordneten keinerlei Entscheidungsbefugnis.

Die zweite Änderung betrifft die Herstellung des gemeindlichen Einvernehmens bei Bauangelegenheiten. Diese Aufgabe sollte ursprünglich sehr weit gefasst werden und vom Bürgermeister auf den Bauausschuss übertragen werden, “wenn durch das Bauvorhaben die Grundzüge der städtebaulichen Entwicklung und Ordnung berührt – oder auch nicht berührt werden”. Dieser gesamte “Wenn-Satz” wird im neuen Beschluss ersatzlos gestrichen. Damit ist aus Sicht der Verwaltung der Bauausschuss nur in jenen Bauangelegenheiten zuständig, die kein Geschäft der laufenden Verwaltung sind. Insofern sind einige gravierende rechtliche Bedenken des Bürgermeisters an der Änderung der Hauptsatzung durch den neuen Beschluss ausgeräumt. Ob Bersch damit jetzt leben kann, wollte er noch nicht sagen. “Wir prüfen noch”, so seine Aussage. Die CDU kann mit jeder Entscheidung des Bürgermeisters gut leben.    (ww)

 

 

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 20.12.2007

Boppard: Service-Wüste der Bahn

Das Reisebüro “Auf und Davon” stellt an Silvester seinen Fahrkartenverkauf ein – Kommunalpolitik fühlt sich machtlos

Über sechs Bahnstationen verfügt die Stadt Boppard. Noch nicht mal die Großstadt Koblenz kann da mithalten. Doch in puncto Bahnservice versagt das halbe Dutzend Bopparder Bahnhöfe total. Selbst am städtischen Hauptbahnhof fehlt jeglicher Dienst am Kunden. Bislang hat ein privater Dienstleister in der City die Bahnkunden betreut. Doch der hat jetzt ausgedient.

BOPPARD. Nirgendwo in Boppard können Bahnkunden ab Januar ihre Fahrkarten kaufen. Das Reisebüro “Auf und Davon” quittiert an Silvester um die Mittagszeit seinen Dienst als Bahn-Agentur.

Mit Blick auf sein Kerngeschäft kann Inhaber Dirk Noll den “Nebenjob” beim besten Willen nicht mehr erledigen. So leben die Bopparder und ihre Gäste künftig in der unwirtlichen “Service-Wüste Bahn”. Das Motto des Unternehmens “Kundenservice ist unsere Kernkompetenz” wird mitten im Welterbe zur Farce. Und in der “Perle am Rhein” ist niemand in Sichtweite, der die zukunftsträchtigen Verkehrsströme auf Schienen in kundenorientierte Bahnen lenkt. Die Bahn AG zeigt sich desinteressiert, die Kommune fühlt sich nicht zuständig.

Der Bopparder Bahnkunde ist der Gelackmeierte. Hat er doch das Angebot der Bahnagentur im Reisebüro Noll mitten in der Fußgängerzone liebend gerne angenommen. Die Agentur lief sehr gut – eigentlich sogar zu gut. “Wir haben zu viele Fahrkarten verkauft”, bringt Noll das Dilemma auf den Punkt. Der Bahnservice sollte ja nur ein “Beigeschäft” zum beratungsintensiven Job in der Reisebranche sein. Aber die Nachfrage nach den verschiedenen Dienstleistungen rund um den Zugverkehr wuchs ständig und nahm schließlich überhand. “Dass die Leute uns so die Bude einrennen, hätte ich nicht gedacht”, sagt Noll.

Er musste zwei Teilzeitkräfte einstellen, die sich ausschließlich den Bahnkunden widmeten. Denn allein mit dem Verkauf von Fahrkarten war es ja nicht getan. Zu ihm kamen Schüler, die gegen Vorlage des Berechtigungsscheines ihre Monatskarten erhielten, Pendler, die ihre Bahnkarten verlängerten, Kurgäste aus Bad Salzig, die ihre Koffer aufgaben, oder auch etliche Touristen aus aller Herren Länder, die Gruppenkarten oder auch Reservierungen für ihre Fahrräder erwarben. Sie alle müssen jetzt auf die Dienste im Reisebüro “Auf und Davon” verzichten. Und somit ist ihnen niemand mehr in ganz Boppard zu Diensten.

“Uns tut es leid, weil wir sehr viele Stammkunden haben”, bedauert Noll das Ende seines “Beigeschäftes”. Das ist die eine Seite. Andererseits fühlt er sich jetzt auch befreit. Denn die Bahn hat ihn vertraglich doch arg geknebelt und dazu die Provision gekürzt. An einen wirtschaftlichen Gewinn aus der Bahnagentur war wegen der Personalkosten gar nicht zu denken. Unterm Strich hat er sogar draufgelegt. Schweren Herzens musste er den beiden Teilzeitkräften kündigen.

Boppard ohne Bahnservice – das ist ganz gewiss ein Makel für die Fremdenverkehrshochburg. Für die Tourist-Information war es sehr angenehm, Gäste mit Fragen rund um den Bahn-Service ans wenige Meter entfernte Reisebüro zu verweisen. Jetzt ist guter Rat teuer.

Boppard ohne Bahnservice – das ist auch eine Blamage für die Bahn. Das Unternehmen “DB Station&Service AG”, eine Tochter der Deutschen Bahn AG, verweist mit Stolz auf sein “Bahnhofsempfangsgebäude”. Es soll als “Service-Store” funktionieren: Ein selbstständiger Franchisenehmer bietet dem Bahnkunden umfassende Dienstleistungen, von der Streckenauskunft über Reservierungen bis zum Fahrkartenverkauf.

Zugleich soll der Kunde im Store Reiseproviant kaufen können. In der offiziellen Einstufung der Bahn rangiert der Bopparder Hauptbahnhof auf einer Skala von eins bis sechs im Mittelfeld. Bei den Kriterien “Kundeninformation” und “Reisebedarf” sieht die Bahn keinen oder nur geringen Handlungsbedarf – eine Fehldiagnose.

Auch im Stadtrat kam der fehlende Bahnservice zur Sprache. Bürgermeister Walter Bersch tat kund, dass er mit Verkehrsminister Hendrik Hering wegen dieser Angelegenheit in Kontakt stehe. Aber er machte den Ratsmitgliedern wenig Hoffnung, dass sich so bald etwas ändere. Bersch bedauerte dies zwar. Aber dass die Stadt einem Agenturbetreiber finanziell unter die Arme greift, komme nicht in Frage.

   Wolfgang Wendling

 

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