Was noch zu klären ist

Das ausgehende Jahr 2013 hat viele Klärungen gebracht. Etwas bleibt noch. Heute bin ich ein Teilstück der Traumschleife Ehrbachklamm vom Hübinger Klopp durch die Teufelsschlucht bis zum Oppenhausener Winkelholz gewandert. Zwischen Peterslay und Teufelskanzel besteht sogar ein schmaler Fahrweg, der in der unteren Hälfte durch eine beachtliche Trockenmauer gestützt wird. Wer hat diese lange Trockenmauer errichtet und warum? Einen forstwirtschaftlichen Sinn ergibt es nicht,  denn ringsum gibt es nur kleinwüchsigen Eichenkrüppelwald. Stockschlagnutzung scheidet ebenfalls aus,  denn das Areal gehört dem Land Rheinland-Pfalz. Davor hat es vermutlich dem Land Preußen gehört, das es 1814 auf dem Wiener Kongress aus der napoleonischen Hinterlassenschaft übernommen hat. Napoleon wiederum hat es vermutlich 1801 vom letzten Trierer Kurfürsten und Bischof Clemens Wenzeslaus übernommen, dem 24. Nachfolger des eroberungstüchtigen Kurfürsten Balduin, der im Jahre 1332 in der Ehrbachklamm unterhalb von Mermuth die Rauschenburg errichten ließ, die nur den Zweck hatte, in der Eltzer Fehde 1336-1337 die reichsministerialen Ritter der Burgen Ehrenburg,  Schöneck,  Waldeck und  Eltz in die kurfürstliche Abhängigkeit zu bringen.  Vielleicht ist die Teufelskanzel eine gemeinsame Gegenwehranlage der beiden Ritter von Schöneck und Ehrenburg, denn von kaum einer anderen Stelle kann man die Rauschenburg und das dortige Geschehen so gut beobachten wie von der Teufelskanzel. Vielleicht ist also die Trockenmauer unter dem Weg zur Teufelskanzel rund 675 Jahre alt? Das will ich noch bei der Landesarchäologie in der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz abklären. Die Traumschleife Ehrbachklamm hat sehr viele schöne Geschichten.

This entry was posted in Allgemein. Bookmark the permalink.

Comments are closed.